Hamburg. Im Zusammenhang mit dem Mord an Boxer Tunahan K. im vergangenen Sommer hat die Polizei neue Erkenntnisse über die Tat von damals.
In der fünfsekündigen Videosequenz, die jetzt von der Hamburger Polizei veröffentlicht wurde, sieht man einen vermummten Mann in grauer Kleidung über einen Gehweg hasten. Nach Angaben der Polizei handelt es sich dabei um jenen Mann, der in Verdacht steht, an der Rennbahnstraße vor fünf Jahren mehrfach auf den damals 24 Jahre alten Hells Angels Tim B. geschossen und ihn schwer verletzt zu haben. Nicht nur das: Offenbar prüfen die Ermittler, ob der Mordversuch an Tim B. im Zusammenhang mit dem Schwerverbrecher Frank Lindner stehen könnte. Dieser wiederum wird verdächtigt, den Schenefelder Boxer Tunahan Keser erschossen zu haben. Keser war Ende Juni 2017 verschwunden, seine Leiche war einen Monat später, nur wenige Hundert Meter vom Wohnhaus des Gewaltverbrechers in Quickborn (Kreis Pinneberg) entfernt, aufgefunden worden. Im Januar hatte sich Lindner in der JVA Itzehoe das Leben genommen.
„Im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Kriminalpolizei Itzehoe zum Mord am Boxer Tunahan K. im Sommer 2017 haben sich zwischenzeitlich neue Ermittlungsansätze in Bezug auf das versuchte Tötungsdelikt vom 4. November 2013 ergeben“, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth.
Täter schoss mehrmals auf Tim B.
Der 24-Jährige hatte am Tattag, gegen 0.45 Uhr, sein Auto in der Tiefgarage abgestellt und mit seiner Freundin die Garage verlassen, als der Unbekannte auf offener Straße mehrere Schüsse auf ihn abgab. Drei Kugeln trafen ihn im Bauchbereich. Tim B. flüchtete mit seiner Freundin in die gemeinsame Wohnung, dort brach er schwer verletzt zusammen, wurde kurz darauf ins Krankenhaus transportiert und gerettet.
Das Video zeigt den Tatverdächtigen laut Polizei unmittelbar nach der Schussabgabe. Seine Flucht setzte er kurz darauf mit einem auf ihn wartenden Kombi mit Pinneberger Kennzeichen fort. Zeugen, die Angaben zu dem Verdächtigen im Video oder zum Fluchtwagen und dessen Fahrer machen können, werden gebeten, sich bei der Polizei unter Telefon 428656789 zu melden.