An diesem Sonnabend feiert Patrick Ittrich, 37, sein Debüt als Bundesliga-Schiedsrichter. Mittwoch steht der Hamburger wieder an der Platte. Ittrich ist leidenschaftlicher Tischtennisspieler. Sein Vorbild Timo Boll prägte seine Jugend. 2014 entschied er sich, dem Walddörfer SV beizutreten und erlebte eine Überraschung: „Der Taxifahrer, der mich bei Bundesligaspielen immer zum Flughafen fuhr, war Abteilungsleiter Jörg Sander.“
Sander wollte den Neuzugang (Spezialität: Topspin-Vorhand) bald zu einem Einstieg in die ambitionierte Herrenmannschaft (Hamburg-Liga) überreden. Neben Familie, dem Beruf als Polizist und der Karriere an der Pfeife blieb dafür keine Zeit.
Ehrgeizig ist Ittrich beim Spiel mit dem Plastikball dennoch. Tipps holt er sich von Ex-Zweitligaspieler Charles Butler: „Ich bin mental ausgeglichener und ein besserer Schiedsrichter geworden. Der Sport schult das Auge.“ 2015 organisierte er beim Vorbereitungslehrgang der Profi-Fußballschiedsrichter auf Mallorca ein Tischtennisturnier und unterlag erst im Finale Sascha Stegemann. Was er an seinen Vereinskollegen beim Walddörfer SV besonders mag? „Keiner redet mit mir über Fußball“, sagt Ittrich. „Hier bin ich für alle nur der Tischtennisspieler.“