Die Stadt will bis 2022 fast alle 91 Haltestellen mit Fahrstühlen und höheren Bahnsteigen ausstatten

Das Hamburger U-Bahn-Netz soll bis auf wenige Ausnahmen im Jahr 2022 barrierefrei sein. Aktuell sind 56 von 91 Haltestellen bereits behindertengerecht ausgestattet. Insgesamt investiert Hamburg in das seit 2012 laufende Programm bis zu 220 Millionen Euro.

In diesem Zusammenhang sollen auch die U-Bahnhöfe Jungfernstieg und Landungsbrücken, mit zusammen mehr als 84.000 Fahrgästen täglich, barrierefrei umgebaut werden. Die Kosten allein für diese beiden Haltestellen werden nach Abendblatt-Informationen insgesamt im zweistelligen Millionenbereich liegen: „Wir haben es hier mit besonderen baulichen Gegebenheiten wie beispielsweise Denkmalschutz und Kurvenlage zu tun“, sagte Hochbahn-Vorstand Jens-Günter Lang.

Innerhalb der ersten Phase des beschleunigten Bauprogramms wurden seit 2012 bereits 21 Haltestellen modernisiert. Die Bauarbeiten am Stephansplatz und Klosterstern werden 2016 abgeschlossen sein. Dann gibt es 58 barrierefreie U-Bahnhöfe. Die Investitionen betragen rund 40 Millionen Euro. Im kommenden Jahr beginnt die Phase zwei, weitere 30 Haltestellen sollen voraussichtlich bis 2022 barrierefrei ausgestattet werden. Für sämtliche Umbaumaßnahmen in der Phase zwei wird mit Ausgaben von bis zu 180 Millionen Euro geplant.

Der Zeitplan sieht vor, dass bereits Ende 2018 dann 74 Haltestellen behindertengerecht, das heißt mit Fahrstuhl, Orientierungshilfen und einer Bahnsteigerhöhung ausgestattet sein sollen: „Wir wissen, dass es eine Herausforderung ist, alle U-Bahn-Haltestellen barrierefrei auszustatten“, sagte Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD). Doch es sei der Stadt sehr wichtig, dieses Vorhaben umzusetzen, weil Menschen mit Handicap, Senioren, aber auch Eltern mit Kinderwagen selbstverständlich einen leichten Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln haben sollten, so Rieckhof weiter.

Allerdings steht schon fest, dass die Haltestellen Saarlandstraße und Sierichstraße nicht vor 2022 umgebaut werden können. Das gilt auch für die Sternschanze. Dazu meint Hochbahn-Vorstand Lang: „Wir haben auch hier durch die Kurvenlage sehr enge Radien, dadurch eine besonders schwierige Ausgangssituation und deshalb heute noch nicht alle Antworten. Aber wir arbeiten an einer Lösung.“

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