Hamburg. Auf fast 90 Kilometern wird die viel befahrene Strecke saniert. Olympiabewerbung könnte Projekte beschleunigen
Seit Freitagabend 22 Uhr ist die Autobahn A 7 in Höhe Schnelsen bis Montag früh komplett gesperrt. Doch dies ist nur der Anfang. Bereits in zwei Wochen, im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sind dann schon Ferien, wird in Hamburgs Westen die viel befahrene Verkehrstrasse erneut für 55 Stunden dicht gemacht. Dann muss im Bereich Schnelsen eine weitere Brücke abgerissen und durch ein Provisorium ersetzt werden.
Die A 7 gleicht in diesen Zeiten einem Hindernisparcours, der angesichts kilometerlanger Staus und verstopfter Straßen von den Autofahrern Nerven wie Drahtseile verlangt. Grund dafür ist die umfangreiche Erneuerung der Verkehrstrasse in Hamburg und bis zum Bordesholmer Dreieck in Schleswig-Holstein. Auf fast 90 Kilometern wird die abgenutzte Autobahn in den kommenden zehn Jahren saniert und ausgebaut. Mehr als 1,65 Milliarden Euro insgesamt werden dafür ausgegeben.
Neben der Erweiterung um zwei Fahrspuren sind auf Hamburger Gebiet drei Lärmschutztunnel vorgesehen: in Schnelsen, Stellingen und Altona. Auf einer Länge von gut 3,5 Kilometern soll die A 7 sozusagen unter der Erde verschwinden. Das dient vor allem dem Lärmschutz, würde aber auch helfen, den geteilten Westen der Hansestadt teilweise wieder zusammenzuführen.
Hinzu kommt die Sanierung der längsten Autobahnbrücke Deutschlands südlich des Elbtunnels. Hier steht die A 7 auf 3,8 Kilometer Länge auf Pfeilern.
Die Koordinierung der unterschiedlichen Baustellen ist eine Herkulesaufgabe. Immerhin gilt die A 7 in Hamburg als eine der am meisten befahrenen Autobahnen Deutschlands. Den Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Stellingen und dem Kreuz Nordwest passieren im Durchschnitt täglich 155.000 Fahrzeuge. Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) erwartet, dass es in wenigen Jahren bis zu 180.000 Pkw und Lkw sein werden. „Die Maßnahmen werden grundsätzlich unter Aufrechterhalten der vorhandenen Fahrstreifenanzahl erfolgen“, erklärte die Wirtschaftsbehörde. Einzelne Sperrungen der gesamten Autobahn könnten jedoch nicht vermieden werden.
Die Hoffnungen der Verkehrsplaner ruhen auch auf einer erfolgreichen Bewerbung Hamburgs um Olympia 2024. In diesem Fall dürften einige Verkehrsprojekte vor allem im Süden Hamburgs schneller umgesetzt werden. In jedem Fall sollten dann die großen Bauvorhaben beendet sein.
Seite 10 Große Karte der Baustellen