Stefan Rust, Kustos des Botanischen Gartens, Klein Flottbek:
Die Baumwurzel schickt Zucker und Nährsalze wie Phosphor, Kalium und Stickstoff in die Versorgungskanäle des Stammes. Diese Stoffe ziehen Wasser nach. Weil sich die Versorgungskanäle nicht weiten können, entsteht ein Überdruck. Er lässt das hereingezogene Wasser samt Zucker und Salzen aufsteigen. Das funktioniert aber nur bis zu einer bestimmten Höhe. Dann wirkt ein zweiter Mechanismus: Die Wassermoleküle sind wie kleine Magnete miteinander verbunden. Wenn Wasser aus den Blättern verdunstet, wird die ganze Kette nach oben gezogen. Das könnte theoretisch bis zu einer einer Höhe von etwa 130 Metern funktionieren. Tatsächlich werden Bäume nicht so hoch: Als höchster Baum der Erde gilt der Hyperion, ein Mammutbaum in Kalifornien: Er misst knapp 116 Meter.