Eine Empfehlung von Thomas Andre
Ob Karen Köhler besonders gerne für Saša Stanišić optiert? Und umgekehrt? Und ob Nils Mohl oder Benjamin Maack, Alexander Posch oder Michael Weins auch nur einen Pfifferling auf den Zeitgeist setzen oder lieber Klassiker aus dem Regal ziehen – ihre ganz persönlichen Klassiker, denen sie jeden Leser dieser Welt wünschen.
Der Buchhandel ruft just in dieser Woche die „Woche der unabhängigen Buchhandlungen“ aus, weshalb sie sich bei Cohen + Dobernigg eine besondere Sache haben einfallen lassen. Es sind jetzt einmal die Autoren selbst, die von morgen an unter dem Motto „Autoren schaffen an“ Bücher anpreisen und verkaufen. Das ist eine nette Geste, denn sie geben damit etwas zurück von dem Einsatz, den Buchhändler beharrlich für die hehre Sache der Literatur bringen. Das weiß ja jeder vom Verleger bis zum Debütanten: Wie wichtig die persönliche Empfehlung im Buchladen ist. Bei Amazon erledigt das der Algorithmus.
Aber es ist auch eine einmalige Chance für Hamburgs Autorenriege, Lieblingsbuch-Lobbyismus zu betreiben – und für Buchkäufer, an den Autor Frage über Frage zu richten, mag man ihn vorher schon mal auf einer Lesung gesehen haben oder nicht. Der Autor zum Anfassen! Gar: zum Herumscheuchen!
Die Probe aufs Exempel ist natürlich, ob einer so plump ist und sein eigenes Buch empfiehlt. Wir vermuten: Nein. Macht man nicht, so was.