Es kann nicht mehr allzu lange dauern, und irgendwo in Deutschland entsteht der erste Schlager-Themenpark für Jelena Petrowna Fischer. Die Wolgadeutsche aus dem sibirischen Krasnojarsk, landesweit besser bekannt als Helene Fischer, kommt an diesem Wochenende für zwei Konzerte nach Hamburg, die Abende in der O2 World sind natürlich schon längst ausverkauft. Denn an Fischer und ihrer Version des deutschen Schlagers ist momentan kaum ein Vorbeikommen, spätestens seit ihrem nabelfreien Auftritt bei der Fußball-WM-Siegesfeier ist die 30-Jährige eine Art Nationalmaskottchen.
Hoch professionell in dem, was sie tat oder ließ, war Fischer schon früh. Ausbildung zur Musicaldarstellerin in Frankfurt, danach die ersten Auftritte. Dann schickte ihre Mutter eine Demo-CD an einen Manager, und der Rest ist schnell erzählt: enorme Umsätze und Branchenpreise, TV-Shows, ein eigenes Parfüm, eine Wachs-Helene bei Madame Tussauds in Berlin.
An ihrer Musik scheiden sich die Geister ebenso schnell und radikal wie an den madonnaesken Ausmaßen ihrer Bühnen-Shows.
Liiert ist die Sängerin seit einiger Zeit mit Florian Silbereisen; wer das noch nicht wusste von ihr, muss die letzten Jahre unter einem Stein verbracht haben. Das war ja nie ein Geheimnis. Aber genau darin liegt womöglich sogar auch der Grund für ihren erstaunlichen Erfolg: Sie hat keine Geheimnisse, die das mühsame Knacken lohnen würden.