Zur Rente
Deutlich besser zum Leben vieler Menschen passt der Ruf nach einer Flexi-Rente. Das hieße: Wer nach Jahrzehnten in einem anstrengenden Alltag verbraucht ist, lässt den Hammer mit 63 fallen. Wer noch fit ist, arbeitet vielleicht sogar über die 70 hinaus. Älteren die Chance zum Weiterarbeiten zu geben, entspricht dem Wandel in der Gesellschaft: Die Menschen werden älter, erfreuen sich im Schnitt auch einer besseren Gesundheit. MAIN-ECHO
Alles spricht dafür, das gesetzlich vorgeschriebene Rentenalter abzuschaffen. Schweden hat es vorgemacht – dort gibt es seit 1999 einen flexiblen Renteneintritt ab 61 Jahren. Die in der Versenkung verschwundene FDP hat das Modell nun für sich entdeckt – vor ein paar Jahren kursierte die Idee bereits in der SPD. Es würde sich lohnen, sie weiterzuverfolgen. Die Pläne der Union, die Rentnern das Weiterarbeiten versüßen möchte, wären dagegen nur eine halbgare Lösung. Ein gutes Instrument für einen gleitenden Ausstieg aus dem Job wäre derweil die Teilrente, bei der man einen Anteil der Rente bezieht und zugleich in Teilzeit arbeitet. NÜRNBERGER NACHRICHTEN
Von einem späteren Renteneintrittsalter als Möglichkeit profitieren alle: die, die sich noch fit und motiviert fühlen weiterzumachen. Die Arbeitgeber, die auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen können – folglich die gesamte Gesellschaft. Eine solche Flexi-Rente attraktiv zu machen, ist die Millionen eher wert als das, was unter dem Stichwort Rente mit 63 geplant wird. GENERAL-ANZEIGER (BONN)