Auszüge aus der Rede von Verlagsgeschäftsführer Frank Mahlberg
Diesmal ist es für uns der Start in ein ganz besonderes Jahr. Unser Motto heute heißt „Hamburg neu denken“. Dafür müssen Sie wissen: Mit den Planungen für den Empfang beginnen wir immer ziemlich früh. Das Motto und was wir für die Stadt und für uns damit verbinden wollen, haben wir schon im Juni festgelegt. Damals war uns noch nicht im Geringsten klar, wie sehr wir selbst kurz darauf neu denken durften.
Am 25. Juli haben Axel Springer und die Funke Mediengruppe den Verkauf des Hamburger Abendblatts bekannt gegeben. An die Wochen danach werden sich die meisten Kollegen wohl noch lange erinnern. Erstaunen, Entsetzen, Wut, Enttäuschung, Hoffnung, Zuversicht, Vorfreude – all diese Gefühle haben wir in dieser Zeit durchlebt. Und das Schöne ist – viele von uns genau in dieser Reihenfolge.
Denn nach den ersten Tagen des Schrecks haben immer mehr Kolleginnen und Kollegen erkannt, welche Chancen eigentlich in dieser Nachricht liegen. Schließlich hat der Verkauf auch gezeigt, dass das Abendblatt ganz schön wertvoll ist. Und dass Zeitungen eine erfolgreiche Zukunft haben können. Diese Erkenntnis macht Mut, gute Laune und setzt ganz neue Kräfte frei.
Es waren 65 schöne Jahre bei Axel Springer. Wir sind dem Verleger zutiefst dankbar, dass er diese Zeitung als seine erste gegründet hat, und wir sind dem Verlag dankbar, dass er dem Abendblatt die Freiheiten gelassen hat, die es gebraucht hat. Der Erfolg gibt beiden recht. Jetzt freuen wir uns auf Funke. Unsere Stärken werden in einem Verbund mit weiteren Regionalzeitungen noch besser zur Geltung kommen.
Das Wichtigste dabei: Für unsere Leser und Werbekunden ändert sich durch den Verkauf gar nichts. Weder werden wir in Essen gedruckt, noch wird Hannelore Kraft künftig öfter auf der Titelseite erscheinen als Olaf Scholz – nein: Wir bleiben das echte Hamburger Abendblatt. Diese Zeitung, diese Marke ist so stark, dass es ihr fast egal sein kann, ob ihre Eigentümer aus Berlin oder aus dem Ruhrgebiet kommen.
Viele von Ihnen haben in den vergangenen Monaten an der Zukunft des Abendblatts großes Interesse gezeigt und auch ihre Unterstützung angeboten. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Die Sympathie, die wir erfahren haben, hat viel dazu beigetragen, dass wir den Wandel von Enttäuschung zu Zuversicht so schnell geschafft haben. Mir hat das auch wieder einmal gezeigt, welche Rolle das Abendblatt in dieser Stadt spielt und welche Verpflichtung das für uns bedeutet. Ich verspreche Ihnen: Wir werden Sie nicht enttäuschen.
Denn wir haben auch 2014 viel vor. So werden wir noch im Januar ein Treue-Programm für unsere Abonnenten starten. Die liegen uns ganz besonders am Herzen. Das Programm funktioniert nach dem Prinzip: Je länger man Abonnent ist, desto mehr Vorteile genießt man über das Abendblatt.
„Hamburg neu denken“ – was wir uns darunter vorstellen und welche Ideen wir dazu haben, das wird Ihnen gleich unser Chefredakteur vorstellen. Ich wünsche Ihnen ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2014, Mut zur Veränderung und natürlich immer viel Freude mit dem Abendblatt.