Die eigene Violine liegt schon seit Jahren „in der Ecke“, gesteht Andrea Zietzschmann, 43. Keine Zeit mehr zum Üben? So kann das sein, wenn man hauptberuflich mit dem Organisieren von Musik und Musikern beschäftigt ist.
Die eigene Violine liegt schon seit Jahren „in der Ecke“, gesteht Andrea Zietzschmann, 43. Keine Zeit mehr zum Üben? So kann das sein, wenn man hauptberuflich mit dem Organisieren von Musik und Musikern beschäftigt ist. Das Spielen in der eigenen Wohnung übernimmt ihr Ehemann, der Profi-Geiger ist. Und Zietzschmann gibt jetzt den Ton in Hamburg an, als neue Klangkörpermanagerin des NDR.
Zugezogen ist sie aus Frankfurt, wo sie Musikchefin beim Hessischen Rundfunk war. Genau genommen ist es ein Zurückkommen. Sie hat 1996 ihr Studium (Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, VWL) in Hamburg beendet, bevor sie Jahre später mit dem Dirigenten Claudio Abbado das Mahler Chamber Orchestra gründete. Und auch bei der Gründung seines Lucerne Festival Orchestra hatte Zietzschmann ihre Management-Finger im klassischen Spiel.
Die Leidenschaft für Musik hat sich schon früh bemerkbar gemacht, denn wer mit zehn, elf Jahren aus dem beschaulichen St. Georgen im Südschwarzwald zu den Donaueschinger Musiktagen fährt, um dort ofenwarm Zeitgenössisches zu konsumieren, macht so etwas nicht aus Versehen oder weil gerade nichts Besseres im Fernsehen läuft. Private Interessen außer Musik? Reisen, am liebsten sehr weit weg. Zuletzt ging es nach Asien. Kambodscha, Vietnam, Malaysia. Die nächste? Da gibt’s noch keine Pläne: „Jetzt muss ich arbeiten.“