Die Hamburger Sozialbehörde hat reagiert. Am Montag hat Inge Hannemann ihre Freistellung bekommen. Ihr Büro im Jobcenter Altona darf sie nur noch in Begleitung des Hausmeisters betreten.
Hamburg. Geahnt hatte sie es nach dieser massiven Kritik schon - jetzt hat die Hamburger Sozialbehörde reagiert. Am Montag hat die "Hartz-IV-Rebellin" von Altona, Inge Hannemann, ihre Freistellung bekommen. Ihr Büro im Jobcenter Altona darf sie nur noch in Begleitung des Hausmeisters betreten. Es bestehe Zweifel, ob die Arbeit noch rechtmäßig durchgeführt werden könne, teilte ihr die Behörde sinngemäß mit. Hannemann ist Mitarbeiterin der Behörde und arbeitete als Arbeitsvermittlerin in Altona, wo sie vor allem junge Hartz-IV-Empfänger betreute.
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Wie das Abendblatt berichtete, weigerte sie sich, Sanktionen zu erteilen, wenn einer der jungen Leute nicht zu einem Termin erschien oder einen Job ablehnte. Üblicherweise werden in solchen Fällen die Bezüge gekürzt. "Das ist menschenunwürdig, weil der Betrag schon am Existenzminimum liegt", sagt Hannemann, die auch im Internet das Hartz-IV-System stark kritisiert und für ein bedingungsloses Grundeinkommen wirbt. Die Vermittlungsquote in reguläre Jobs sei verschwindend gering und Erwerbslose würden in oft "sinnlose und entwürdigende Maßnahmen" geschickt, nur um die Statistik zu schönen, sagt Hannemann, die inzwischen bei Arbeitsloseninitiativen und Hartz-IV-Kritikerin zu einer Art Internet-Ikone geworden ist.
Hannemann-Unterstützer haben im Netz eine Unterschriftenaktion gestartet. Bisher sind es mehr als 3590 Unterzeichner, die die Rücknahme aller arbeitsrechtlichen Sanktionen gegen Hannemann fordern.