Ratschläge für alltägliche Probleme. Heute, in der letzten Folge: Vom Bus, der ausfällt, bis hin zu einem Platten am Fahrrad.

Was ist, wenn ich meinen Geldbeutel im Bus liegen lasse?

Kaum sind die Türen der Bahn geschlossen, fällt es auf: "Mist, ich habe mein Portemonnaie liegen lassen." Jetzt heißt es schnell reagieren und über die Informations- und Notrufsäule am Bahnsteig die Leitstelle kontaktieren. Die informiert den Fahrer, der an der nächsten Station nach den liegen gelassenen Dingen sucht. Oder ein Team der Hochbahn-Wache kümmert sich. Der Geldbeutel wird dann einem Fahrer in die andere Richtung mitgegeben oder ins Fundbüro gebracht - wo auch alle Fundsachen landen, deren Verlust der Besitzer nicht sofort bemerkt. Bei S-Bahnen funktioniert es nach demselben Prinzip. Bei Bussen ist die Situation etwas schwieriger. Wenn es möglich ist, sollten Sie einen anderen Busfahrer ansprechen. Der kann seinen Kollegen in dem betroffenen Bus per Funk über das Missgeschick informieren. "Es ist wichtig, dass Sie angeben können, mit welcher Linie Sie in welche Richtung gefahren sind, wann Sie wo ausgestiegen sind und wo Sie saßen", sagt Maja Weihgold von der Hochbahn.

Servicenummern:

Zentrales Fundbüro: 040/428 11 35 01

Servicenummer HVV: 040/194 49

Hochbahn: 040/328 80

S-Bahn: 040/39 18 43 85

Hadag-Fähren: 040/31 17 07 22

Was ist, wenn der Bus nicht kommt?

9.13 Uhr. Der Bus kommt nicht. 9.16 Uhr. Immer noch nicht. 9.20 Uhr. Wo bleibt der denn? Ein Anruf bei der Hamburger Verkehrsgesellschaft hilft bei der Entscheidung, ob man noch etwas auf den verspäteten Bus wartet oder nach einer Alternative sucht. Die Mitarbeiter am Telefon sind über längere Störungen im Stadtverkehr informiert und können die einzelnen in und um Hamburg aktiven Busunternehmen kontaktieren, um zu fragen, wo das Problem liegt. Oft kann auch mittels eines GPS-Systems der aktuelle Standort ermittelt werden. "An einer Haltstelle, an der mehrere Linien halten, können die Fahrgäste auch einen anderen Busfahrer fragen", sagt Maja Weihgold von der Hochbahn. Denn die haben über Funk oft schon von den Problemen der Kollegen erfahren und können eine Ersatz-Verbindung vorschlagen. Sollte es sich um eine Verspätung von über 20 Minuten handeln, dann bleibt immerhin die Pünktlichkeitsgarantie des Hamburger Verkehrsverbundes. Betroffene Fahrgäste müssen sich dafür innerhalb von drei Tagen entweder telefonisch oder online melden. Gegebenenfalls gibt es eine finanzielle Entschädigung.

Servicenummern: HVV: 040/194 49; Pünktlichkeitsgarantie HVV: 040/32 88 48 49; hvv.de/wissenswertes/hvv-garantie/

Was ist, wenn ich mein Handy nicht in Betrieb setzen kann?

Der Gewinner der fünften "Big Brother"-Staffel? Sascha Sirtl. Veronica Ferres' zweiter Vorname? Maria. Der botanische Name für Klee? Trifolium. All das ist sofort abrufbar. Nur die Handy-PIN will einem gerade einfach nicht einfallen. Haben Sie Ihren Code selbst ausgesucht, sollten Sie zunächst überlegen, nach welchem System. Beliebt sind zum Beispiel Geburtstage und Jubiläen. Aber Vorsicht: Nach drei Versuchen kann die PIN nicht mehr eingegeben werden und das Handy muss erst mit einem weiteren Code, dem PUK, wieder freigeschaltet werden. Ein Tipp: Das Telefon für einige Minuten weglegen und nicht mehr darüber nachdenken. Dann einen neuen Versuch starten. Denn Dinge, die häufig wiederholt werden, wie etwa die PIN-Eingabe, prägen sich unterbewusst ein. So tippen Sie vielleicht intuitiv den richtigen Code ein. "Hilft das alles nichts, bleibt nur der Anruf bei dem Mobilfunkanbieter", sagt Kim Quach von Telefónica. Dafür ist aber ein geliehenes Telefon oder das Festnetz nötig.

Servicenummern:

O2: 0179/552 22

T-Mobile Laufzeitvertragskunden: 0180/330 22 02

T-Mobile Prepaid: 0180/522 94 94

Vodafone: 0800/172 12 12

Base Laufzeitvertragskunden: 0163/11 40

Base Prepaid: 0177/11 47

Was ist, wenn ich am Bahnsteig eine brenzlige Situation erlebe?

Sie sehen am Bahngleis, wie eine Gruppe Jugendlicher eine ältere Dame anpöbelt. In Ihnen flammen Zivilcourage und Angst auf. "Niemals sich selbst in Gefahr bringen", sagt Maja Weihgold von der Hochbahn. Denn nicht nur direktes Einschreiten kann eine Hilfe sein, sondern auch Hilfeholen aus dem Hintergrund. Das geht entweder per Telefon oder über die orangen Notfallsäulen am Bahnsteig. Die Hochbahn aktiviert dann sofort die Kameras und kann gezielt reagieren. Wer trotzdem direkt helfen möchte, muss diese Regeln beachten: Fordern Sie andere Umstehende zur Mithilfe auf. Bieten Sie dem Opfer gezielt Hilfe an: "Setzen Sie sich doch zu uns." Vermeiden Sie Diskussionen mit den Angreifern und bleiben Sie immer ruhig und höflich. Sollten Sie selbst in der Lage des Opfers sein, sollten Sie dies zunächst den Menschen um Sie herum deutlich machen. Anschließend sollten Sie gezielt Personen um Hilfe bitten: "Sie in der grünen Jacke, rufen Sie bitte die Polizei."

Servicenummern:

HVV: 040/194 49

Polizei Notruf: 110

Was ist, wenn ich einen Platten am Fahrrad habe?

Pfffffffffff - die Luft ist raus aus dem Reifen. Und jetzt? Als Erstes sollten Sie checken, ob das Radventil noch da ist. Denn die werden oft geklaut. "Ist es weg, bleibt nur der Gang zum Fahrradladen", sagt Fahrradmechaniker Simon Zettel. Von Notdichtungen etwa aus Kaugummi rät er ab. Sie sind undicht und machen den ganzen Reifen kaputt. "Ein neues Ventil hingegen kostet nur gut einen Euro." Liegt es nicht daran, muss der Mantel inspiziert werden. Wenn hier auf den ersten Blick eine Beschädigung sichtbar ist, steht ebenfalls ein Besuch im Fahrradladen an. Ebenso bei einem Gegenstand im Reifen wie einen spitzen Stein oder eine Scherbe. In manchen Fällen, wie zum Beispiel bei einer Reißzwecke, ist es sinnvoll, den Gegenstand zunächst stecken zu lassen, da er das Loch ja zum Teil verschließt. Dann sollte aber der Schlauch mit entsprechendem Material geflickt werden. Das Loch erkennt man am besten, wenn man den aufgepumpten Schlauch durch einen mit Wasser gefüllten Eimer zieht. Wo Bläschen aufsteigen, ist das Loch.

Was ist, wenn auf einer Großveranstaltung jemand umfällt?

Es sollten unbeschwerte Stunden auf dem Dom, dem Schlagermove oder einem Konzert werden, aber plötzlich wird jemand ohnmächtig. "Als Erstes sollten Sie die Sanitäter informieren oder jemanden damit beauftragen", sagt André van den Berg vom Deutschen Roten Kreuz.

Auf Veranstaltungen wie dem Dom oder dem Schlagermove, wo man seinen Standort anhand der Fahrgeschäfte und Lokale genau angeben kann, reicht es, die Notrufnummer zu wählen. Die Zentrale steht in Verbindung mit dem Sanitätsteam vor Ort. Auf dem Dom hat auch jeder Schausteller deren Nummer. Bei Konzerten, wo man seinen genauen Standort schlecht beschreiben kann, sollte eine Person direkt zu den Sanitätern vor Ort gehen und diese zurückbegleiten. Währenddessen sollte mit einer Reanimation bestehend aus Herzdruckmassage und Beatmung begonnen werden. Aber nur, wenn die Person mehr als 30 Sekunden nicht atmet und keine Lebenszeichen von sich gibt. Keine Angst vor Fehlern! Auch fehlerhafte Erste Hilfe ist besser als gar keine.

Rettungsdienst Notruf: 112

Was ist, wenn ich auf dem Weg nach Hause Angst bekomme?

Irgendwie ist da heute dieses mulmige Gefühl. Sie müssen allein im Dunkeln nach Hause und fürchten sich. Rufen Sie einen Freund an, der Sie am Telefon "begleitet". Sie können ihm auch sagen, wo genau Sie sind und wann Sie ihn von Ihrer Wohnung aus wieder anrufen. Das gibt Sicherheit, da ja jemand merkt, wenn etwas nicht stimmt.

Sollte jemand, der Ihnen vertrauenswürdig erscheint, in dieselbe Richtung gehen, heften Sie sich an dessen Fersen. "Laufen Sie möglichst nah an der Straße oder woanders, wo andere Menschen Sie gut sehen können", sagt Polizeisprecherin Ulrike Sweden. Richten Sie sich auf, so wirken sie selbstsicherer - auf andere und auf sich selbst. Sollten Sie das Gefühl haben, verfolgt zu werden, wechseln Sie die Straßenseite und suchen Sie die Nähe anderer Menschen. Gehen Sie nicht allein zu Ihrer abgelegenen Wohnung und scheuen Sie sich nicht, die Polizei anzurufen. Sollte es zu einem Übergriff kommen, schreien Sie "Feuer, Feuer!" Das sorgt für Aufmerksamkeit.

Polizei Notruf: 110

Was ist, wenn mein Absatz abbricht?

Wer immer Kopfsteinpflaster, Fußweggitter und Kieselwege erfunden hat, er hat es auf das liebste Accessoire vieler Frauen abgesehen: den Schuh. Aber was tun, wenn einer dieser Absatzmörder wieder zugeschlagen hat? "Bei gutem Wetter empfehle ich, barfuß weiterzugehen", sagt Schuster Manfred Klein. Denn wer auf unterschiedlichen Höhen weiterläuft, läuft auch Gefahr, sich den Fuß zu verknacksen und sich so zu verletzen. Sie sollten auch darauf verzichten den Absatz, aus dem vielleicht noch kleine Nägel ragen, einfach wieder an der Sohle festzudrücken. Das ist äußerst instabil.

Im Winter brauchen Sie wohl ein Taxi oder einen Gentleman, der Sie ein Stück trägt. Ist der Schuh nicht allzu wertvoll, können Sie auch versuchen, den zweiten Absatz ebenfalls abzubrechen und so noch bis zum nächsten Schuhmacher zu gehen. Dort kann meist schnell geholfen werden. Viele Schäden lassen sich beim Sofort-Service, die es zum Beispiel in Einkaufszentren gibt, reparieren.

Was ist, wenn ich den Anschlusszug verpasse?

Sie sind mit der Bahn unterwegs, doch im Laufe der Reise hat sich die Verspätung des Zuges immer weiter summiert. Jetzt erwischen Sie den Anschlusszug nicht mehr. In dem Fall lassen Sie sich entweder noch im Zug oder binnen zwei Tagen am Service-Point der Bahn oder im Reiseservice eine Gutscheinkarte ausstellen, auf der die Verspätung dokumentiert wird.

Die Karte ergänzen Sie dann mit Ihren persönlichen Angaben und reichen sie zusammen mit dem Original oder der Kopie Ihrer Fahrkarte innerhalb eines Monats bei der Deutschen Bahn AG ein. Daraufhin erhalten Sie einen Gutschein, beim Kauf der nächsten Karte wird der Betrag dann verrechnet. Die Gutscheine können auch an den Fahrkartenautomaten angerechnet werden. Sie benötigen dafür nur den Gutscheincode.

Aber wann haben Sie überhaupt Anspruch auf Entschädigung? Ab einer Verspätung von einer Stunde! Die Höhe der Entschädigung beträgt 25 Prozent des Wertes der von der Verspätung betroffenen Fahrt.

Servicehotline für Fahrgastrechte der Deutschen Bahn: 01805/99 66 33

Was ist, wenn bei der U-Bahn der Aufzug kaputt ist?

Die Rolltreppe steht, der Aufzug streikt: für Menschen mit Behinderung oder Rollator-Nutzer ein fast unüberwindbares Hindernis. Sie sollten in diesem Fall mithilfe der Notruf- und Infosäulen oder per Handy unter 040/194 49 Kontakt mit den Verkehrsunternehmen aufnehmen. "Welche Maßnahmen wir ergreifen, hängt dann vom Einzelfall ab", sagt HVV-Sprecherin Gisela Becker. "Es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob ich am Tag unterwegs bin oder die letzte U- oder S-Bahn verpasst habe." Die Hilfe reiche von der Empfehlung einer alternativen Fahrtroute bis zur Tragehilfe. Fahrgäste mit Kinderwagen sollten sich von anderen Fahrgästen helfen lassen. Alternativ können sich Reisende schon vorher unter der oben genannten Nummer oder unter www.hvv.de/wissenswertes/mobilitaet-fuer-alle über bestimmte Haltestellen informieren. Allerdings sind noch nicht alle Aufzüge verzeichnet.

Servicenummer: HVV-Infoline: 040/194 49

Internet: www.hvv.de/wissenswertes/mobilitaet-fuer-alle