Der Vertragsentwurf für das Hamburger Holsten-Areal ist ein Erfolg. Bezirksamt Altona suchte endlich die Gespräche.
Es erweist sich mittlerweile als schwerer Fehler, dass die Stadt beim Verkauf des rund 86.000 Quadratmeter großen Holsten-Areals nicht von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht hatte. Statt der angepeilten schnellen Erschließung geschah das Gegenteil: Von 2016 an gab es fliegende Eigentümerwechsel und immer mal wieder ein paar Absichtserklärungen.
Ansonsten herrscht bei dem groß angekündigten Quartier-Projekt Stillstand – und zwar schon viel zu lange. Doch hinterher ist man immer schlauer, und manche Immobilien-Transaktion ist selbst für erfahrene Insider schwer zu durchblicken – gar nicht zu reden von den möglichen Folgen. Fakt ist: Der Investor Consus mag einen schlechten Ruf haben, aber er ist nun einmal Eigentümer der städtebaulich so attraktiven Fläche in Altona, und ohne ihn wird sich vor Ort logischerweise auch weiterhin nichts bewegen.
Altonaer Bezirksamt suchte Planungsgespräche
Insofern ist es nur folgerichtig, dass das Altonaer Bezirksamt jetzt offensiv die Planungsgespräche gesucht hat, die laut Eingeweihten alles andere als leicht waren. Und die Ergebnisse auf dem Papier können sich vor dem Hintergrund der schwierigen Ausgangssituation auch durchaus sehen lassen.
Wer sie jetzt kritisiert, kann zum Verfahren ja mal einen realistischen Gegenvorschlag liefern – ein „Bündnis gegen Spekulanten“ gehört jedenfalls nicht dazu.
Schwierige Zeiten mit Holsten-Quartier nicht vorbei
Eine andere Frage ist, inwieweit Consus verpflichtet werden kann, die ausgehandelten Punkte auch wirklich so umzusetzen. Können drohende Konventionalstrafen diesen Großkonzern wirklich beeindrucken? Man wird es sehen.
Für das Bezirksamt Altona sind im Zusammenhang mit dem Holsten-Quartier die schwierigen Zeiten auch nach einem erfolgreichen Vertragsabschluss nicht vorbei. In gewisser Weise fangen sie dann erst an.