Hamburg. Wie ein kleiner Buchstabe einen großen Unterschied machen kann – in allen Lebensbereichen.
Zu den ausnahmslos positiven Erinnerungen an die Bundeswehrzeit (für die Jüngeren: Vor vielen Jahren, vor Wende und Zeitenwende, musste (fast) jeder junge Mann einen Wehr- oder Ersatzdienst leisten) gehört die umfassende Ausbildung. Und damit ist nicht mal die militärische oder fachliche Ausbildung gemeint. Nein, es geht um das wirklich wahre Leben, für das man mit ein paar bei der Bundeswehr gelernten Weisheiten für sämtliche vorstellbaren Extremsituationen gerüstet ist.
Nehmen wir mal die Extremsituation Turnbeutelvergesser. Nach der Dusche ist kein Handtuch da. „Laufen bis trocken“ ist einer dieser Überlebenstipps. Ein anderer: „Ein Soldat schläft nicht. Er ruht. Und das nur mit einem Auge.“ Auch eine der großen Fragen der deutschen Sprache lässt sich mit einem Bundeswehrspruch beantworten. Nämlich die nach dem korrekten Umgang mit dem berüchtigten Fugen-s. Heißt es Schadenersatz, ohne Fugen-s, oder Schaden-s-ersatz, wie es im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) steht?
„Es heißt ja auch nicht Brat-s-kartoffeln!!“
Wer bei der Bundeswehr mal versehentlich beim Refü (Rechnungsführer) nach Essen-s-marken gefragt hat, der dürfte von Unteroffizier Oberwichtig (Name geändert) mit folgender Weisheit angebellt worden sein: „Es heißt ja auch nicht Brat-s-kartoffeln!!“ Wie wichtig ein „s“ sein kann, werden Sie möglicherweise schon mal im Bereich der Literatur festgestellt haben. Oder haben Sie sich noch nie gefragt, warum alle erfolgreichen Schriftsteller plötzlich dieses Hamburger Nachrichtenmagazin ordern und zum „Spiegel“-Besteller werden? Zack, da ist s wieder. Diesmal fehlt s und macht aus dem gut Verkaufen ein bloßes Abonnieren.
Denken Sie doch mal daran, wenn Sie das nächste Mal in der Kneipe ein Bier bestellen. Wenn Sie dabei besonders fleißig sind, kann Ihr Wirt ein Bier bestsellen.