Hamburg. Das Team braucht einen Namen: Die einen machen aus einem Eichhörnchen einen Geparden, andere sind göttlich.

Die Fußballer der Nationalmannschaft von Benin haben ihren Spitznamen ändern lassen. Bis zum Wochenende kannte man sie noch als die „Eichhörnchen“. Da fast alle anderen afrikanischen Teams auf Großwild wie Büffel oder Elefanten setzen, kam ihnen das zu popelig vor. Sie wollten auch etwas Majestätisches und heißen jetzt die „Geparden“.

Ob sie in Zukunft dann auch mit großkatzenhafter Eleganz und in gelb-schwarz gepunkteten Leo- beziehungsweise Gepardentrikots antreten werden, ist bisher noch nicht bekannt.

Auch England hat Spaß mit den Namen

Woher der Trend, den Spielern einer Mannschaft Spitznamen zu geben, wohl kommt? Ist es die Angst vor Wortwiederholungen in Text-, Hörfunk- oder Fernsehbeiträgen? In Deutschland kennt man die Fohlen (Mönchengladbach), Geißböcke (Köln), roten Teufel (Kaiserslautern), Lilien (Darmstadt), Knappen (Schalke) und die Eisernen (Union Berlin). Der HSV ist mit den Rothosen auch verbal noch vergleichsweise schlicht aufgestellt.

Spaß mit Namen hat man aber offensichtlich auch in England. Dort gibt es Kanoniere (Arsenal), Jagdhüttenbewohner (Fulham), Toffees (Everton), Elstern (Newcastle), sogar Heilige (Southampton) und Pensionäre (Chelsea).

Spieler aus Benin auf Platz 91 der Fifa-Rangliste

Mal sehen, ob die Umbenennung den Spielern aus Benin letztlich hilft. Noch stehen sie auf Platz 91 der Fifa-Rangliste. Aber mit den schnellen Geparden müssten sie ja eigentlich locker am Feld vorbeiziehen können. „Tadele Gott nicht dafür, dass er den Geparden schuf“, sagt man in Afrika. „Danke ihm lieber, dass er ihm keine Flügel gegeben hat.“ Aber eine Fußballmannschaft ohne Flügel?

Auch die Eichhörnchen sollen nicht zu kurz kommen. „Klein ist das Eichhörnchen“, heißt es im Zitat. „Aber es ist kein Sklave des Elefanten.“