Hamburg. Geständnis im TV: Wie der Trainer des 1. FC Köln einst auf dem Platz ein sehr blaues Wunder erlebte.

Gastfreundlich war es freilich nicht, was sich ein Fußballtrainer aus der Stadt Steyr in Oberösterreich jüngst gönnte. Angeheitert verbrannte der Sportsfreund einen Wimpel der gegnerischen Mannschaft. Öffentlich. Dabei, so notierte ein Reporter der Lokalzeitung pikiert, habe er auch noch „geschmacklosen Gesang“ von sich gegeben. Vielleicht unter dem Eindruck dieses Ereignisses rang sich der Trainer des Bundesligaclubs 1. FC Köln nun zu einem öffentlich-rechtlichen Bekenntnis durch.

In der NDR-Talkshow „Inas Nacht“ gab Steffen Baumgart schnörkellos zu Protokoll, in der Vergangenheit hackenvoll Fußball gespielt zu haben. In der Oberliga war das. „Da habe ich mal – übertrieben – stinkbesoffen gespielt“, sprach das 50 Jahre alte Schlachtross in die Kamera. Eine Ausnahme. Mit feuchtfröhlichem Resultat: 6:0. Frau Müller und Herrn Baumgart eint, keine Kinder von Traurigkeit und alles andere als auf den Mund gefallen zu sein.

Steffen Baumgart erzählt Anekdoten

Kölns Coach, der auf der Bank das Abbild eines Geißbocks auf dem Dress trägt, erheiterte das Fernsehvolk mit weiteren Anekdoten eines facettenreichen Werdegangs. Stationen als Instandhaltungs­mechaniker, Schuhverkäufer und Polizist gehören dazu.

Nicht nur für den kernigen Hanseaten mit Geburtsort Rostock ist Alkohol im Job tabu. Selbstverständlich. Freunde des Hamburger SV ahnen: Die hin und wie-der erstaunliche Spielweise ihres Vereins hat andere Gründe. Altgediente Fans erinnern sich an traurige Vorfälle, als ein Erstligatrainer früher auf der Fahrt zu einem Auswärtskick in Dortmund von der Polizei gestoppt wurde. Mit angeblich 3,25 Promille.

Coach wurde rausgetragen

Dass dieser Coach eines anderen Tages, an lauernden Pressefotografen vorbei, unerkannt aus dem Frankfurter Stadion geschmuggelt wurde, wissen nur noch wenige. Besorgte Mitarbeiter hatten ihn in einen Teppich gewickelt und rausgetragen. Dies blieb Baumgart erspart.