Hamburg. Als Schwester von Monica Bleibtreu gehörte sie bei den Privattheatertagen zu Juroren. Die Übersetzerin kommt gern ins Grindelviertel.

Wie ihre bekanntere Schwester Monica ist sie in Wien geboren – und in der Hansestadt heimisch geworden. Nicht nur weil die Preise bei den bundesweiten Privattheatertagen zu Ehren ihrer 2009 gestorbenen, zwei Jahre jüngeren Schwester benannt wurden, ist Renate Bleibtreu beim Festival stets ein gern gesehener Gast.

Bei der zehnten Auflage war die 79-Jährige diesmal ehrenamtlich Teil der Jury in der Kategorie (Moderner) Klassiker, bei der Gala in den Kammerspielen auch deren Sprecherin. Wer ihrem strengen Blick standhält, der hat mehr oder minder schon gewonnen – als Tochter eines Wiener Schauspielers und Zimmertheater-Betreibers ist sie mit jener Kunst groß geworden.

„Tante Nati“ und ihre Schwäche für Skandinavien

Längst hat sich „Tante Nati“, wie Neffe Moritz Bleibtreu sie auf der Bühne liebevoll nannte, als Übersetzerin aus dem Schwedischen und Dänischen einen Namen gemacht. Den Regisseur Ingmar Bergman besuchte die Schweden-Liebhaberin für ein Buch sogar mal persönlich in Stockholm. Inzwischen kommt die Theatergängerin nicht für einen Bühnen-, sondern auch für einen Café-Besuch fast genauso gern ins Grindelviertel.