Hamburg. FC Teutonia 05 spielt in Dessau gegen Leipzig – 348 Autokilometer von Hamburg entfernt. Auch der FC St. Pauli steht als Verlierer da.
Von Ottensen bis zum Stadion Hoheluft in Eppendorf dauert es mit dem Fahrrad gute 20 Minuten, bis zum Millerntor-Stadion sogar ein paar Minuten weniger. Wie gemacht für einen Ausflug der Teutonia-Familie, um bei spätsommerlichen Temperaturen dabei zu sein, wenn ihr Club im DFB-Pokal seinen großen Auftritt hat: live und in Farbe im Fernsehen, noch dazu gegen den Titelverteidiger aus Leipzig.
Doch daraus wird nichts. 348 Autokilometer müssen die Fans des FC Teutonia 05 zurücklegen, um am 30. August in Dessau ihren Lieblingen zuzujubeln, weil sich in unserer Metropolregion keine geeignete Spielstätte finden ließ – für die selbst ernannte Sportstadt ein Armutszeugnis.
Auch FC St. Pauli steht als Verlierer da
Dass der Deutsche Fußball-Bund keine Erstrundenpokalspiele auf modernem Kunstrasen (wie im Stadion Hoheluft) erlaubt, ist der erste schlechte Witz. Für die Regionalliga soll der Untergrund gut genug sein, nicht aber für die teuren Profibeine? Warum es keine Vereinbarung mit der Stadt gibt, wonach der HSV oder der FC St. Pauli ihre Stadien für Pokalspiele der Hamburger Amateurclubs zur Verfügung stellen müssen (bitte nachbessern!), ist ebenso wenig nachzuvollziehen.
Als ein Verlierer steht aber auch der FC St. Pauli da, der Dosenclub RB Leipzig keine Bühne im Millerntor-Stadion bieten wollte. Obwohl das Konstrukt RB absolut kritisch zu sehen ist: Die Braun-Weißen sind doch sonst so kreativ, warum nicht hier mit einer Aktion während des Spiels für solidarischen, gerechteren Fußball? Oder indem die Mieteinnahmen für sinnvolle soziale Projekte gespendet werden?
FC Teutonia 05 kein Einzelfall
Dass Teutonia kein Einzelfall ist, macht es nicht besser. Schon 2019 musste Dassendorf gegen Dresden in Zwickau spielen. Hier muss sich etwas ändern. Schnell.