30 Jahre lang spielte Wyman den Bass bei den Rolling Stones. Jetzt wird er 85. Was hinter seinem besonderen Ruf steckt.
Während Mick Jagger, der zuckende und singende Frontman der Rolling Stones, auf der Bühne Kalorien ohne Ende zu verbrauchen scheint, hatte sein langjähriger Bassist Bill Wyman schon auf den Energiesparmodus umgeschaltet, bevor es das Wort überhaupt gab. 30 Jahre lang zupfte er die Saiten für die britische Band. Man sagte ihm nach, außer den Fingern und der Atemmuskulatur habe er nichts bewegt. Die Sparsamkeit hat sich bewährt.
Am 24. Oktober wird Wyman 85 Jahre alt. 30 Jahre lang spielte er für die berühmte Kapelle, 1993 warf er das Handtuch. Er galt als der stille Stone. Warum eigentlich? In einem Interview sagte er: „Tja, niemand hat mich jemals etwas gefragt.“ Aber das Ende bei den Stones bedeutete nicht das Ende seiner Karriere. Mit seinen Rhythm Kings gastierte er danach noch mehrfach in Hamburg.
Wyman hat immer noch Kontakt zur Band
Aber Wyman hat noch ganz andere Talente. Er schrieb ein Buch über Geschichte und Archäologie und eins über den Maler Marc Chagall, mit dem er sich anfreundete. „Wir haben nicht viel über Musik gesprochen, so wie er ja auch nicht so gern über Malerei reden wollte.“
Den Kontakt zu seiner ehemaligen Band hat Wyman nie ganz abreißen lassen. Er hat sogar ein Buch mit Memorabilien aus dem Umfeld der Musiker herausgebracht. Wenn die Band auf Tour war, bekam er regelmäßig Pakete voller Utensilien von Fans aus aller Welt, aber auch von dem im August gestorbenen Stones-Schlagzeuger Charlie Watts.
Briefe zwischen Watts und Wyman
Dazu fand er Briefe, auf denen Worte standen wie: „Lieber Bill, hoffentlich kannst du das für deine Sammlung gebrauchen. Alles Liebe. Charlie-Boy. Drummer bei den Rolling Stones.“ Nur für den Fall, dass er das vergessen haben sollte. Aber dazu kann man heute leider nur noch sagen: „As Time Goes By“...