Der deutsche Sommer ist für Klimaanlagen einfach zu warm. Das hat sogar die DB erkannt – und weist erstaunlich offen darauf hin.
„Alle reden vom Wetter. Wir nicht“, warb die damalige Bundesbahn vor rund 55 Jahren. Damals gab es zwar noch kein WLAN in jedem Waggon (also beinahe wie heute), aber es rollten sogar bei der Großen Flut von 1962 noch Fernzüge über die Elbbrücken. Heute wissen wir, dass allein schon das Vorhandensein von „Wetter“ die Bahn plötzlich in einen Dornröschenschlaf versetzen kann.
Sturm, Regen, Schnee, Hitze oder Kälte – es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung. Das wissen die Hamburger, aber weiß das auch die Deutsche Bahn (DB)? Wer auf der Internetseite des bundeseigenen Eisenbahnkonzerns wissen will, wie viele Züge wohltemperiert durch den Sommer 2021 rollen, erfährt Erstaunliches: Alle ICEs haben demnach eine Klimaanlage, Intercity-Züge zu 93 Prozent und Regionalbahnen zu 80 Prozent (jeder fünfte Regionalzug also nicht).
Deutsche Bahn warnt vor Zug-Luft
So viel Offenheit verdient Respekt. Und sogar der Karl Lauterbach unter den Bahn-Mitarbeitern darf auf der Unternehmensseite öffentlich vor der schlechten Zug-Luft warnen. Jedenfalls indirekt. Wörtlich heißt es da: „Trotz regelmäßiger Wartungsprogramme kommen auch unsere Klimaanlagen bei dauerhaft hohen Außentemperaturen mal ins Schwitzen und funktionieren nicht so, wie sie sollen. Eine schnelle Reparatur ist schwierig.“
Da hilft nur: Fenster auf! Vorausgesetzt, es lässt sich überhaupt noch öffnen – und die Bahn muss nicht wegen irgendeiner „Störung im Betriebsablauf“ in der Hitze warten.
2026: Bahn hat große Ziele
Dabei soll – wirklich wahr! – schon 2026 aus jedem Zug heraus telefoniert werden können. Die Älteren erinnern sich: Das sind Sprachnachrichten, die man in Echtzeit hören und beantworten kann. Wie krass ist das denn? Motto: „Alle reden von Digitalisierung. Wir nicht.“