Hamburg.

Weil eine schlechte Nachricht nicht weniger schmerzt, wenn man sich auf sie vorbereiten kann, war der Montag ein trauriger Tag für den Sport in Hamburg. Die in der vergangenen Woche angekündigte und nun vollzogene endgültige Absage der in den Herbst verschobenen Großveranstaltungen im Triathlon, Marathon, Rad- und Springreitsport trifft nicht nur die vielen Tausend Aktiven, die seit Monaten im Training waren und nun nicht starten dürfen. Sie hat gravierende Folgen für die wirtschaftliche Schlagkraft der Veranstalter, die Tourismusbranche und letztlich auch für das Image Hamburgs als Sportstadt, als Active City.

Ausschlaggebend bei der Entscheidung war das Problem, ein tragfähiges Hygienekonzept für die Zuschauer nicht garantieren zu können. Natürlich ließe sich nun trefflich darüber streiten, ob man Sportveranstalter in die Pflicht nehmen sollte, für die Gesundheit der Besucher an öffentlich zugänglichen Straßen und Plätzen sorgen zu müssen. Und ob nicht mit ein wenig mehr Mut und Zuversicht eine Vorreiterrolle hätte gespielt werden können, die einer Stadt wie Hamburg gut gestanden hätte.

Hoffen auf den Sportsommer 2021

Schuldzuweisungen helfen jedoch nicht. Schuld hat nur das Virus. Dass niemand die Verantwortung dafür tragen möchte, möglicherweise das Anfachen einer zweiten Welle zu begünstigen, ist absolut verständlich. Das Zuschauen zu verbieten wäre rechtlich nicht durchsetzbar, und wie es um die Eigenverantwortung und Vernunft der Menschen steht, hat das vergangene Wochenende auf dem Kiez gezeigt.

Deshalb hilft jetzt nur eins: Die Stadt und die Sponsoren müssen solidarisch und kreativ hinter den Veranstaltern und Teilnehmern stehen, damit 2021 der Hamburger Sportsommer in voller Blüte zurückkehren kann. Vorausgesetzt, dass Corona dies zulässt.