Hamburg. Immer montags wollen wir an dieser Stelle auf Kritik an der Berichterstattung, auf Wünsche, Fragen und Debatten eingehen.

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde des Hamburger Abendblatts,

immer montags wollen wir uns mit Ihren Wünschen oder Ihrer Kritik beschäf­tigen. Wir wollen über die großen Leser(brief)-Debatten sprechen und Einblicke in unsere Arbeit geben, sowohl in die Art, wie wir recherchieren, als auch, wie das Abendblatt gemacht wird. Wenn Sie dazu Anregungen haben, immer her damit: chefredaktion@abendblatt.de. Heute geht es um die Zustellung des Hamburger Abendblatts in Zeiten von Corona. Denn auch hier ist natürlich plötzlich alles anders.

Unsere Leserin Anna Christa Kuhtz hat uns – wie eine ganze Reihe weiterer Abonnenten – eine E-Mail geschickt, die uns sehr gefreut hat: „Sehr geehrte Abendblatt-Redaktion, was für eine Freude! Ich schaue heute Morgen in den Briefkasten, und das Abendblatt ist da! Das wird wohl das einzige Normale sein, was mir heute und in der nächsten Zeit begegnet. Als älterer Mensch, der nicht zur Arbeit geht und der allein lebt, ist man schon ganz schön einsam. Aber da müssen wir alle durch. Mein Lichtblick ist das Abendblatt, und ich freue mich auf jeden Tag, an dem Sie es schaffen, die Zeitung zu liefern. Ich weiß das sehr zu schätzen.“

Natürlich gebührt dieses wunder­bare Lob nicht der Redaktion – sondern unseren 1100 Zustellerinnen und Zustellern und den Mitarbeitern in der Logistik, die im Hintergrund Tag für Tag (oder besser gesagt Nacht für Nacht) dafür sorgen, dass das Hamburger Abendblatt morgens auf ihrem Frühstückstisch landet. Wir haben den Dank daher gerne weitergegeben.

Denn natürlich bereitet die Corona-Pandemie auch der Zustellung des Hamburger Abendblatts bislang ungeahnte Probleme. „Wir haben unter unseren Zustellern auch viele ausländische Mitarbeiter, die während der Ferien im Urlaub waren. Eine ganze Reihe ist bislang nicht zurückgekehrt – oder musste sich direkt in Quarantäne begeben“, sagt Jörn Radel, Geschäftsführer der Funke Logistik in Hamburg, die neben der Zustellung des Hamburger Abendblatts und der Bergedorfer Zeitung im Norden auch die Verteilung der Wochenblätter übernimmt. Radel fügt hinzu: „Toi, toi, toi – bislang haben wir zum Glück noch keinen Infizierungsfall unter unseren Zustellern.“

Zum Glück arbeiten die Zusteller in der Regel allein – und zu den Arbeitszeiten zwischen 3 Uhr in der Nacht und 6.30 Uhr am Morgen trifft man auch in Zeiten jenseits der Corona-Krise kaum einen Menschen auf den Straßen. Doch natürlich haben jetzt auch einige Zusteller ein „mulmiges Gefühl“, sagt Jörn Radel – zum Beispiel, wenn sie Mehrfamilienhäuser betreten und dort die Zeitungen verteilen. Radel beobachtet neben den Dankesmails aber auch noch eine weitere Entwicklung, die den Zustellern das Leben ein wenig leichter macht: „Plötzlich werden wieder Zeitungsrollen neben der Haustür angebracht“, sagt der Logistikchef.

Er bittet aber gerade in diesen Zeiten auch um Verständnis dafür, wenn es zu Verspätungen kommt. Der Logistik fehlen ohnehin schon Zusteller in allen Bezirken und Regionen, daher treffen die zusätzlichen Ausfälle wegen des CoronaVirus die Kollegen besonders hart. „Wir freuen uns über jede helfende Hand, über jeden neuen Mitarbeiter“, sagt Radel. Wer also das Abendblatt morgens als Erster in der Hand halten will und die Hamburger täglich mit Nachrichten versorgen möchte: einfach auf der Webseite funke-zusteller.de informieren und bewerben.

Ihr Berndt Röttger