Hamburg.

Jetzt werden wir alle dick! So kommentierte eine Bekannte von mir die Schließung aller Fitnessstudios. Tatsächlich wurde wahrscheinlich nie ein Punkt einer Senatsverfügung so häufig in WhatsApp-Gruppen geteilt wie dieser: „Der Sportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen ist untersagt. Dies gilt sowohl für Sportanlagen im Freien als auch in geschlossenen Räumen (z. B. Fußball- und Tennishallen, Schießstände usw.) sowie für sogenannte Indoorspielplätze.“

Für eine bewegungsfreudige Stadt wie Hamburg bedeutet Stillstand eine Strafe. Auch ich liebe Fitnesskurse, doch ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich schon letzte Woche meinen Coach nicht mehr abklatschte wie alle anderen „HIIT-Express“-Kursteilnehmer es noch taten. Ich kam mir schlecht vor, wie ein Spielverderber, und als ich eine Mitarbeiterin verunsichert fragte, ob „High Five“ und Corona gut zusammenpassen, wurde ich belehrt: „Das gehört zu unserer Kultur.“ Naja, alte Menschen und Rücksicht aufeinander gehören auch zu unserer Kultur, dachte ich leise …

Jetzt ist dieses Studio dicht wie alle anderen, und wer einen VAHA-Spiegel zu Hause hat, gehört zu den Gewinnern der Stunde. Also ich! Mehr zufällig bin ich gerade testweise im Besitz eines interaktiven Spiegels namens VAHA, der einem verschiedene Workouts für zu Hause anzeigt, und wenn ich will, kann ich mich per Knopfdruck sogar mit einem Personal Trainer verbinden. Übergewicht und Trägheit als langwierige Folgen der Corona-Krise haben so keine Chance. „Ist ja sehr sortiert, dein Wohnzimmer“, sagt mein Trainer, der morgens um 7 Uhr per Spiegel zu mir spricht und sich in meiner Wohnung umguckt. „Das ist nicht mehr mein Wohnzimmer, das ist jetzt ein Home­office“, erkläre ich. „Naja, in den nächsten 30 Minuten ist es erst mal dein Fitnessstudio!“

Wir halten Sie auf dem Laufenden …