CO2-Ausgleichszahlungen sind natürlich besser, als überhaupt nichts zu tun. Doch es gäbe einen besseren Weg.

Flugzeugbauer wie Airbus und ihre Triebwerkslieferanten geben sich große Mühe, sparsamere Jets zu entwickeln – auch wenn sie das in erster Linie aus wirtschaftlichen Gründen tun. Doch der Luftverkehr wächst deutlich schneller, als der Verbrauch der einzelnen Flieger sinkt. Allein zwischen 2013 und 2018 ist daher der CO2-Ausstoß der Zivilluftfahrt weltweit um fast ein Drittel gestiegen.

Zwar argumentieren Branchenvertreter gern damit, dass ihre Flugzeuge nur gerade einmal knapp drei Prozent aller von Menschen verursachten Emissionen des klimaschädlichen Gases verursachen. Trotzdem sind gerade Flugpassagiere zur Zielscheibe der Kritik von Klima-Aktivisten geworden – wahrscheinlich deshalb, weil Flugreisen als in vielen Fällen leicht vermeidbar gelten. Dies hat sich die Branche, in der immer wieder für Wochenendausflüge nach Mallorca oder vorweihnachtliche Einkaufstrips nach New York geworben wurde, selbst zuzuschreiben.

CO2-Ausgleichszahlungen, ein moderner Ablasshandel?

Die „Fridays for Future“-Bewegung hat aber auch dafür gesorgt, dass Projekte zum Ausgleich von CO2-Emissionen immer mehr Spenden einsammeln. Selbst der Hamburger Flughafen bietet dies jetzt an. Sind solche Kompensationszahlungen aber womöglich nur eine moderne Form des Ablasshandels, wie Kritiker sagen? Natürlich ist es besser, das Anpflanzen von Bäumen zu ermöglichen, als einfach nur zu fliegen und sonst nichts zu tun. Doch Wunder vollbringen kann die Kompensation nicht: Eine Buche benötigt 80 Jahre, um so viel CO2 aus der Luft aufzunehmen, wie ein Flug von Hamburg nach New York pro Fluggast verursacht.

Kompensationsagenturen wie Atmosfair weisen denn auch darauf hin, dass die Spenden nur die zweitbeste Lösung sind – besser ist es, den Flug zu vermeiden. Einen solchen Hinweis gibt der Flughafen Hamburg seinen Passagieren wohlweislich nicht.