Liebe Deutsche Bahn,
wenn Dein in Altona startender ICE (111 Euro inklusive Steuern und Gebühren) am Bahnhof Dammtor selbstverständlich schon Verspätung hat und – natürlich – in umgekehrter Wagenreihung einfährt; wenn das Deo Deiner angeblich „verehrten Fahrgäste“ schon bei der Abfahrt versagt, weil sie auf dem Bahnsteig von einem Ende zum anderen sprinten mussten; wenn man 90 Minuten lang zittern muss, ob der zeitlich knapp kalkulierte Anschlusszug wartet; wenn der nächste ICE in Hannover tatsächlich wartet, aber schon überfüllt ist, weil trotz absehbar großer Auslastung der halbe Zugteil fehlt (mitsamt dem reservierten Wagen); wenn die Schaffnerin dem Fahrgast sagt, man solle trotz Reservierung nicht mehr einsteigen, weil der Zug dann niemals losfahren würde – und Dein einziges Angebot bei gefühlt 35 Grad Celsius darin besteht, stattdessen das Fahrgastrechte-Formular auszufüllen oder auf einen ausgebuchten Bummelzug mit Extra-Umsteigen auszuweichen; dann, ja dann, liebe Deutsche Bahn, nehme ich beim nächsten Mal lieber den kerosinsteuerbefreiten Inlandsflug für unter 100 Euro. Oder das Auto.
PS: Liebe Greta,
nein, das ist natürlich ein Scherz! Ich werde mich auch weiterhin selbst demütigen – und mich auf Werbeversprechen wie „Die Bahn kommt“, „Wer zügig fahren will, fährt Zug“ und „Alle reden vom Wetter. Wir nicht!“ verlassen. Oder ich bleibe gleich zu Hause, weil ich nicht nur Flugangst, sondern mittlerweile ehrlich gesagt auch etwas Zugangst habe.