Der Club setzt mit der neuen Planung alles auf Aufstieg.

Am Mittwoch wurde der Zeitenwechsel beim HSV offiziell vollzogen. Es hat sich ausgetickt. 18 Jahre nach ihrer Installation ist die berühmte Uhr im Volksparkstadion abgebaut. Nun werden hier die GPS-Koordinaten des Anstoßpunktes angezeigt. Der HSV, der von einem weiteren „Schritt des Veränderungsprozesses“ spricht, wird sich am Sonnabend bei der Saisoneröffnung gegen Anderlecht in einem runderneuerten Zustand präsentieren. Das gilt insbesondere auch für die Mannschaft.

Neun Neuzugänge hat der HSV verpflichtet. Bis auf die noch verletzten Ewerton und David Kinsombi könnten alle zum Ligastart vom – natürlich ebenfalls neuen – Trainer Dieter Hecking aufgestellt werden. Der HSV, so viel wird immer deutlicher, setzt alles auf Aufstieg. Von seinem Projekt Jugend forsch hat er sich wieder verabschiedet. Die Strategie ist klar: Mit wieder vermehrt erfahrenem Personal soll der Aufstieg mit aller Macht gelingen, um wieder an die TV-Töpfe der Bundesliga zu gelangen. Für eine langfristige Strategie bleibt da kein Raum mehr. Dazu passt, dass mit Tatsuya Ito und Vasilije Janjicic zwei weitere Jungprofis aus dem Kader gestrichen wurden. Transfererlöse wird man mit ihnen dadurch kaum noch erzielen.

Es ist eine riskante Strategie, die der HSV verfolgt. Klappt es wieder nicht mit dem Aufstieg, haben die Hamburger einen Kader, den sie in der Zweiten Liga kaum noch finanzieren könnten. Clubchef Bernd Hoffmann weiß, dass ein erneutes Scheitern des großen Ziels auch persönliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Geht sein Plan auf, hat er alles richtig gemacht. Geht er schief, wird sich der HSV mit ganz anderen Problemen beschäftigen müssen als mit dem Abbau einer Stadionuhr.