Endlich mal Pionierin sein und nicht die Letzte bei allem: Wie Moia und mein Saugroboter mir fast den Tag versauten.

Das Ausgangsproblem war folgendes: Seit ich denken kann, war ich immer zu spät. Als ich meinen ersten Walkman in den Händen hielt, hörte meine Freundin schon CDs. Als ich auf meinen neuen Rollschuhen die erste Runde drehte, sausten alle auf Inlineskates an mir vorbei, und als ich mir mein erstes Handy kaufte – ein Gerät, das später den Namen „Nokia-Knochen“ bekam, surften die anderen längst auf ihren Smartphones.

Weil ich endlich auch mal ein Pionier sein wollte, beschloss ich zu handeln und bestellte mir zum einen einen total modernen Saugroboter, und zum anderen meldete ich mich bei Moia an. Und gestern startete ich meine erste Fahrt. Falsch: wir! Denn ich war mit dem zwei Jahre alten Nachwuchs unterwegs.

Moia in Hamburg: Das hat ja toll geklappt...

Bei Moia offenbar kein Problem, jedenfalls konnte ich auch einen Kindersitz buchen. Und dann ging es los. Und tatsächlich hatte es etwas Erhabenes, in einem noblen Privatbus durch Hamburg kutschiert zu werden. Nach etwa 15 Minuten kamen wir am Ziel an, und ich rief zum Fahrer: „Das hat ja toll geklappt.“ Im selben Moment beförderte der Nachwuchs die zuvor gegessenen Spaghetti im hohen Bogen durch den Bus. Ich kramte hilflos nach Feuchttüchern, aber der Fahrer schüttelte nur den Kopf, er müsse das Fahrzeug nun eh austauschen.

Zu Hause angekommen, war das Kind zwar wieder bestens drauf, das Gefühl des Erhabenen war allerdings gänzlich verschwunden. Was auch angesichts des wild blinkenden Saugroboters nicht besser wurde, der sich im Kabelsalat verheddert hatte. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass es zumindest Hamburgs erster vollgespuckter Moia-Bus war. Nur von wegen Pionier und so.