Der Verein macht das Beste aus seiner Außenseiterrolle. Reicht es für den Aufstieg?

Zehn Spiele noch. Also sind bis Saisonende noch 30 Punkte zu vergeben. Entschieden, das betonen alle Trainer und Spieler gleichermaßen, ist in dieser Zweiten Liga noch rein gar nichts. Damit haben sie natürlich recht. Nach über zwei Dritteln der Spielzeit aber lassen sich durchaus schon Erkenntnisse gewinnen.

Dass der 1. FC Köln und der HSV die größten Chancen auf den direkten Wiederaufstieg haben, ist angesichts des Personals und Etats keine Überraschung. Dass es im Laufe der Saison zu „Dellen“ kommt, aber auch nicht. Entscheidend wird sein, die Ruhe zu bewahren, wenn es mal nicht so läuft. Der HSV ist jetzt genau in dieser Phase: Er kann viel gut machen, heute Abend mit einem Heimsieg gegen Fürth und nächste Woche im Lokalderby beim FC St. Pauli. Oder er kann sich in diesen Spielen viel bis alles einreißen. Spannend ist das allemal.

St. Pauli hat seine Delle offenbar überstanden. Die beiden 1:0-Siege gegen Ingolstadt und jetzt in Paderborn waren überzeugend. Da ist ein Team am Werk, dass wunderbar mit seiner Rolle „Alles kann, nichts muss“ klarkommt. Druck haben die anderen, St. Pauli kann nur gewinnen. Das ist natürlich eine psychologische Luxussituation, die die Kicker vom Millerntor mit großer Lust an der Sensation annehmen.

Von Saisonbeginn an flog St. Pauli unter dem Aufmerksamkeitsradar, dass auf den HSV, Köln und den nicht weniger ambitionierten FC Union eingestellt war. Das hilft. Sie haben viele Spiele knapp gewonnen, nie die Ruhe verloren, sie machen ihre Sache und gewinnen die Überzeugung, in dieser Zweiten Liga ganz oben mithalten zu können.

Ob es am Ende für den ganz großen Coup, sprich Aufstieg, reicht? Wahrscheinlich nicht. Aber egal, St. Pauli macht Spaß und diese Zweite Liga irgendwie auch. Und nächstes Jahr gucken wir Hamburger dann bitte wieder hoch in die Bundesliga. Zum HSV.