Immer montags: Der Fragebogen an die Abendblatt-Autoren, deren Namen man in der Zeitung liest. Heute: Volker Behrens.

Ich bin Journalist geworden, weil:
Der Zufall wollte es so, aber dann ist daraus eine Leidenschaft geworden.


Meine großen Themen sind:
Wie kann man verantwortungsvoll leben? Lässt sich Kreativität mit Worten einfangen? Kann man mit Geschichten die Welt verändern?


Ich wollte immer zum Hamburger Abendblatt, weil:
... in Hamburg mehr Kinogeschichten schlummern als in Kiel.


Ein Text über mich sollte mit folgendem Satz beginnen:
Der Zufall wollte es so, aber dann ist daraus eine Leidenschaft geworden.


Drei Dinge, die ich an Hamburg und dem Norden am meisten schätze:
Wortkargheit, nordischen Humor, Wind.


Drei Dinge, die in Hamburg und im Norden besser werden müssen:

HSV, FC St. Pauli, AKN, nicht mehr mit Glyphosat arbeiten.

Demnächst würde ich gern mal ein Interview führen mit:
Premierministerin Theresa May.


Das wären meine wichtigsten Fragen:
Wie kann man nur so lange so unaufrichtig zu seinem Wahlvolk sein? Was ist der Grund für das Eliteversagen der politischen Klasse in England?


Die interessantesten Interviewpartner, die ich bisher hatte:
Regisseur Fatih Akin, Schauspielerin Ina Weisse, Autor Karl Ove Knausgård.


Die schwierigste Geschichte, die ich recherchieren musste:
Ein Interview mit Daniel Bergman über das zerrüttete Verhältnis zu seinem Vater Ingmar. Er musste es wegen Herzbeschwerden abbrechen.


An diese Geschichte von mir denke ich gern zurück:
Eine Pressereise auf den Spuren des Civil Rights Movement nach Georgia inklusive einer Begegnung mit dem Ex-Chauffeur von Martin Luther King.

Diese Geschichte hätte ich lieber nicht geschrieben:
Das Interview mit Katja Riemann zu „Nur über meine Leiche“. Sie rannte raus.


Das spannendste Ereignis, bei dem ich als Journalist dabei sein durfte:
Das 46664-Benefiz-Konzert 2003 mit Nelson Mandela in Kapstadt.

Im letzten Leserbrief, den ich bekommen habe, ging es um:
Das Interview mit dem Regisseur des Films „Der Goldene Handschuh“.


Im Hamburger Abendblatt lese ich am liebsten:
Die Kommentare.


Wenn ich etwas anderes beim Hamburger Abendblatt machen könnte, dann wäre ich gern:
Der Mensch, der den Zufallsgenerator bei unseren Aufzügen justiert.


Wenn ich Chefredakteur desHamburger Abendblatts wäre, würde ich:
Öfter ins Kino gehen.


Neben dem Hamburger Abendblatt lese ich zum Beispiel folgende Zeitungen/Zeitschriften:
„Guardian“, „Sight and Sound“ .


Wenn das Hamburger Abendblatt ein Mensch wäre, dann wäre es:
Ein Besucher bei Hagenbecks Tapiren.


Die sozialen Medien sind für mich:
Kommunikationschance und Jahrmarkt der Eitelkeiten.

Meine größten Leidenschaft sind:

Meine Familie und das Kino.

Mein Lieblingsbuch/Lieblingsautor ist:
Alles, was Julian Barnes geschrieben hat.


Im Moment lese ich folgendes Buch:
Jonathan Lethem, Der wilde Detektiv.


Mein Lieblingsrestaurant ist:
San Marco in Kiel, Taverna Bei Christos in Alveslohe


Meine Lieblingsplätze in Hamburg sind:
Abaton, Alsterwanderweg bei Kayhude.


Das mache ich, wenn ich nicht arbeite:
Lesen, reisen, kochen.


Menschen, die an der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit von Medien zweifeln, sage ich:
Meinen ist Zweifel.

Volker Behrens wurde in Hamburg geboren, promovierte im Fach Englische Philologie, begann bei den „Kieler Nachrichten“ und ist seit 2000 beim Hamburger Abendblatt, wo er heute als Redakteur arbeitet.