Dass es Jatta vom Geflüchteten innerhalb kurzer Zeit zum Profi schaffte, hielten vor drei Jahren nicht wenige für eine PR-Geschichte.
Mit einem strahlenden Lächeln betrat Bakery Jatta am Sonntag den Trainingsplatz des HSV. „Ich bin immer noch aufgeregt“, sagte der 20-Jährige, der keine 24 Stunden zuvor beim 3:1 in Aue sein erstes Profitor erzielt hatte. Eine eigentlich ganz normale Geschichte. Doch die Geschichte des Gambiers ist eben nicht gewöhnlich. Dass es Jatta vom Geflüchteten ohne Vereinserfahrung innerhalb kurzer Zeit zum Fußballprofi schaffte, hielten vor drei Jahren nicht wenige für eine PR-Geschichte.
Nach seinem ersten Tor für die HSV-Profis zweifelt keiner mehr an der filmreifen Geschichte. Dabei will der pfeilschnelle Stürmer eigentlich nur zwei Sachen: Fußball spielen und ein ganz normales Leben führen. Eben das, was er in seiner Heimat nicht konnte. „Ich möchte einfach leben. So leben, wie es die Menschen in Deutschland tun.“ Dafür hat er sich in Hamburg ein neues Leben aufgebaut – und eine neue Heimat gefunden. „Ich musste lernen, ohne die Hilfe meiner Familie auf eigenen Füßen zu stehen. Das habe ich geschafft.“
Jatta, der beim HSV auch seine Freundin kennengelernt hat, lebt jetzt seinen Traum als Fußballprofi. Und der Traum geht jeden Tag weiter.