Der Klimaschutz muss endlich effizienter organisiert werden – im Großen wie im Kleinen.
Stimmt, es ist kompliziert. CO2-Zertifikate, Strombörsen und Energienetze, über deren Wert seit Monaten gestritten wird. Da schaltet man schnell mal ab. Dabei ist die Energiewende ein Thema, bei dem es um die Preise für Strom und Gas geht, die alle zahlen – und um die Zukunft der Erde. Nicht nur dieser Sommer hat gezeigt, wie sich Leben verändert, wenn es wochenlang heiß ist und an Wasser fehlt. Nun sollte jedem klar sein, wie wichtig Klimaschutz ist.
Dass die nötige Energiewende dabei nicht optimal organisiert ist, hat nicht nur eine Studie des Bundesrechnungshofs ergeben. In Hamburg zeigt sich das auch im Kleinen. So kann ausgerechnet das städtische Unternehmen Hamburg Energie der Stadt keinen Strom liefern. Begründung: Die auf einem eigenen Markt gehandelten Herkunftsnachweise für klimafreundliche Energie seien so teuer, dass das Risiko zu hoch sei. Folge: Nur eine Firma hat sich für Aufträge beworben, mit denen Schulen oder Behörden versorgt werden. Für die FDP ist das ein Zeichen, dass der Staat nicht effizient wirtschafte und man das Geschäft lieber Privaten überlassen solle.
Geteilte Meinungen
Wie geteilt die Meinungen darüber sind, hat der Streit über den Rückkauf der Energienetze gezeigt. Ausgerechnet der Altbürgermeister und konservative Sozialdemokrat Henning Voscherau fuhr seinem Nachfolger Olaf Scholz dabei 2013 in die Parade und unterstützte den Volksentscheid zum Rückkauf. Lieferung von Wasser und Energie gehörten in staatliche Hand, so Voscherau. Sie dürften nicht Teil „privater Gewinnmaximierung“ sein.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Dass die Energiepreise seit Jahren steigen, hat weniger mit privatem Gewinnstreben zu tun und mehr mit staatlicher Regulierung. Das mag der Preis der Planetenrettung sein. Ob die von der Politik wirklich effizient organisiert ist, ist allerdings eine offene Frage.