Supermärkte gehen mitguten Ideen voran

    Haben Sie sich auch schon über eine Bio(!)-Gurke geärgert, die in Folie eingeschweißt ist? Oder über Erdbeerkörbchen, die von Plastik umhüllt sind, warum auch immer? Als Verbraucher denkt man sich: Das muss, nein, das darf nicht sein. Und zum Glück denken immer mehr Supermarktketten genauso. Jüngstes Beispiel: Edeka lasert die Aufschrift „Bio“ auf Obst, will auf diesem Weg 50 Tonnen Aufklebermüll sparen. Das klingt nach einem kleinen Schritt, aber genau diese brauchen wir, um den Kampf gegen Plastik zu gewinnen.

    Das geht sowieso nur gemeinsam. Einerseits müssen die großen Handelskonzerne und Lebensmittelhersteller jede Verpackung auf den Prüfstand stellen: Das hilft der Umwelt, das kann in vielen Fällen aber auch wirtschaftliche Vorteile bringen. Und wir, die Verbraucher, müssen beim Einkaufen radikal all jene Produkte und Läden bevorzugen, bei beziehungsweise in denen so wenig Verpackungsmüll wie möglich anfällt. Denn machen wir uns nichts vor: Das Recycling von Plastik ist nur die zweitbeste Lösung. Die beste ist, es aus unserem Leben zu verdrängen.

    Die Bereitschaft dazu ist gewachsen, seitdem nahezu wöchentlich Bilder von plastikverseuchten Meeren in Fernsehen und Zeitungen gezeigt werden. Und das Gute ist: Diesmal kann wirklich jeder seinen Beitrag leisten, auch wenn er noch so klein erscheint. Mehrweg- statt Einwegbecher für den Kaffee, Sushi direkt im Lokal essen, statt es eingepackt von der Frischetheke im Supermarkt zu holen. Obst nicht in Plastiktüten stecken, sondern in einen mitgebrachten Beutel, muss ja nicht aus Jute sein. Das ist einfach, man muss nur daran denken.

    Supermärkte wie Edeka tun das aus guten Gründen. Neben den genannten gehört auch dazu, dass ein plastikarmes Angebot bald ein großer Vorteil im Wettbewerb um Kunden sein wird.