Hamburg hat jetzt eine neue Attraktion an den Elbbrücken – in der gewaltigen Höhe von 8000 Millimetern.

Es gibt Dinge, die sind einfach zu profan, um bedeutend zu sein. Früher jedenfalls. Im Jahr 2018 aber ist nichts, wirklich überhaupt nichts zu banal, schließlich muss das ganze Leben ein Event sein. Man bestellt ja auch keine Sushi nach Hause, sondern ein Lebensgefühl. Man bekommt vom Chef auch nicht mehr Geld, sondern einen hippen Titel, am besten irgendwas mit Digital Officer oder so.

Man macht also den gleichen langweiligen Kram wie schon immer, hofft aber dank gewaltiger verbaler Aufrüstung auf Aufmerksamkeit.

Der Autor ist stellvertretender Ressortleiter Lokales
Der Autor ist stellvertretender Ressortleiter Lokales © HA / A.Laible | Andreas Laible

Nach diesen – ich räume es ein – ein wenig modernitätskritischen, also durchaus konservativen Vorbemerkungen können wir uns zum Kern dieses Textes vorarbeiten: Hamburgs angeblicher neuer Attraktion. Bei dieser handelt es sich um den „Skywalk“. Wow! Da denkt man gleich an den gläsernen Balkon am Grand Canyon (1100 Meter über dem Colorado River). Oder, zwei Nummer kleiner, an den Weser-Skywalk in Bad Karlshafen, immerhin 80 Meter über dem Fluss. Oder eben, viele, viele Nummern kleiner, an den Elbbrücken-Skywalk, den wir Hamburger bald stolz betreten dürfen. Acht Meter hoch! 65 Meter lang! Fantastischer Blick auf die S- und Fernbahngleise! Bei gutem Wetter sogar auf die Veddel! Man stelle sich nur vor, jemand hätte das Ding einfach Brücke genannt, dann wüssten wir jetzt gar nicht um unser neues Hamburg-Highlight.

Und wissen Sie was, ich schenke Ihnen hier und jetzt noch einen weiteren Hamburg-Hotspot: den „Harbour-Skywalk“. Unglaublicher Blick auf Elbphilharmonie und die „Rickmer Rickmers“! Kennen Sie nicht? Doch. Die Fußgängerbrücke am Bahnhof Landungsbrücken ...