Erzbistum verhandelt über Rettung katholischer Schulen
Noch sind die katholischen Schulen nicht gerettet, aber ein Zwischenfazit lässt sich schon jetzt ziehen: Das bürgerschaftliche Engagement, das sich aus dem Protest gegen die geplante Schließung von bis zu acht der 21 katholischen Schulen in Hamburg speist, hat sich gelohnt. Die Initiative engagierter Katholiken zur Gründung einer Schulgenossenschaft – von manchen zu Beginn vielleicht sogar belächelt – hat einen beachtlichen Erfolg errungen: Das Erzbistum verhandelt auf Augenhöhe mit der Initiative über eine Übernahme der Schulen in eine gemeinsame Verantwortung. Auch wenn noch viele Fragen offen sind: Vor einigen Wochen schien eine solche Lösung noch beinahe illusorisch.
Der Protest gegen die von vielen als unverantwortlich aufgefassten Schließungspläne des Bistums geht weit über die katholischen Gemeinden hinaus und hat weite Teile der Stadt erfasst. Das bedeutet starken Rückenwind für die Genossenschaftsinitiative, die zudem klug, weil zurückhaltend agiert hat: sachlich und stets darum bemüht, den anfangs dünnen Gesprächsfaden zum Erzbistum nicht abreißen zu lassen.
Jetzt ist der Einigungsdruck enorm gewachsen. Prominente Katholiken wie der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz werden die Verhandlungen „begleiten“. Auch Schulsenator Ties Rabe (SPD) wird wohl an den Gesprächen teilnehmen. Es ist schwer vorstellbar und – vor allem für das Erzbistum – noch schwerer vermittelbar, wenn das Bemühen um eine Rettung der Schulen am Ende doch noch platzt.
Andererseits sind auch die Erwartungen an die Genossenschaftsinitiative hoch. Ihr Ziel ist der dauerhafte Erhalt aller 21 katholischen Schulen – und nicht nur die Eltern, Schüler und Lehrer der von Schließung bedrohten Standorte knüpfen daran ihre Hoffnungen.