Konzepte zur Kostensenkung werden zu wenig beachtet.

Wer das Geld anderer Leute ausgibt, tut sich damit bekanntlich weniger schwer, als wenn es sich um sein eigenes handelt. Jedes Jahr listet der Bund deutscher Steuerzahler in seinem Schwarzbuch die gravierendsten Fälle von Steuergeldverschwendung auf. Und immer mal wieder befasst er sich mit Hamburgs Ausgaben zur Ausbaggerung des Hafenschlicks – zuletzt 2015. Um die Elbe und Zufahrten zu den Hafenbecken von den Schlammmassen freizuhalten, gibt die Stadt Hamburg jährlich annähernd 100 Millionen Euro aus. Umweltexperten prognostizieren, dass diese Summe mit der nächsten Elbvertiefung noch steigen wird, weil auch die Schlickmengen zunehmen werden.

Angesichts dieser Entwicklung wäre es an der Zeit, dass die Stadt Überlegungen anstellt, wie sich diese hohe Belastung der Steuerzahler reduzieren lässt. Natürlich soll künftig nicht weniger gebaggert werden – wenn es denn notwendig ist. Das heißt aber nicht, dass es nicht billiger ginge, wenn sich die Stadt nur darauf einließe.

Vorschläge zur Senkung der Baggerkosten gibt es zuhauf: CDU und FDP in der Bürgerschaft fordern seit Längerem die Anschaffung eigener Bagger, damit man nicht länger auf die teuren Geräte von belgischen oder holländischen Firmen angewiesen ist, die derzeit ein Baggerschiff-Monopol haben. Ein Sachverständiger aus Cuxhaven hat jetzt dargelegt, dass es unwirtschaftlich ist, wenn die teuren Baggerschiffe nur 20 Prozent ihrer Einsatzzeit baggern und die übrige Zeit hinaus auf See fahren, um dort das Baggergut zu verklappen.

Es gibt mehrere innovative Konzepte, die eine Senkung der Kosten für die Schlickbaggerei in Aussicht stellen. Die Hamburg Port Authority prüft diese. Angesichts so hoher Summen wäre es aber Aufgabe der Politik, insbesondere der Wirtschaftsbehörde, einzugreifen.