Träume reiften am anderen Ende der Welt, wo in der Nacht zu diesem Montag die Tennisprofis ins erste Grand-Slam-Turnier des Jahres starteten: von einem deutschen Damenfinale bei den Australian Open zwischen Julia Görges und Ange­lique Kerber. Die eine, Görges, gewann zum Saisonstart das Turnier im neuseeländischen Auckland. Die andere, Kerber, zog am Sonnabend mit dem Triumph in Sydney nach und verlängerte ihre Siegesserie 2018 auf neun Matches.

Nun gilt es im Damentennis, wo die Tagesform eine große Rolle spielt und in Abwesenheit der jungen Mutter Serena Williams in Melbourne ein Dutzend Titelkandidatinnen aufgezählt werden können, Prognosen mit Vorsicht zu äußern. Dass aber niemand überrascht sein würde, wenn es tatsächlich zum
finalen Showdown zwischen Bad Oldesloe (Görges) und Kiel kommen würde, muss jeden deutschen Tennisfan freuen.

Dass Görges für ihre harte Arbeit mit dem Team um Cheftrainer Michael Geserer belohnt wird, hatte sich schon 2017 angedeutet. Dass sich für Kerber der Trainerwechsel von Torben Beltz zu Wim Fissette so schnell auszahlen würde, war zwar nicht zu erwarten. Der Belgier scheint jedoch, die richtigen Stellschrauben gefunden zu haben. Die ehemalige Weltranglistenerste wirkt körperlich deutlich stabiler und schlägt besser auf. Vor allem aber scheinen Vertrauen in die eigene Stärke und die Freude am Tennis mit den Siegen zurückgekehrt zu sein.

Auch wenn es nicht zum deutschen Finale reichen sollte: Auf dem Weg, sich Träume zu erfüllen, gehen die Tennis­damen wieder in die richtige Richtung.