Schon in Augsburg und gegen Köln gibt es eine Antwort, ob der Klassenerhalt schwer (wie immer) oder fast unmöglich (wie noch nie) wird.
Der HSV ist wieder da. Ein Satz, den die Fans gerne nach Siegen lautstark im Stadion singen, konnte am Montag lediglich auf die Rückkehr aus dem achttätigen Trainingslager in Südspanien bezogen werden. Das Wetter war gut, das Frühstücksbüfett reichhaltig und der Rasen sehr grün. Nur fußballerisch, das zeigten die Tests gegen Malaga und Freiburg, ist noch viel Luft nach oben.
Ob aber der HSV auch tabellarisch bald wieder da ist, wo er eigentlich hinwill, dürfte sich bereits nach den ersten Spielen der Rückrunde in Augsburg und gegen Schlusslicht Köln zeigen. Die gewagte Prognose: In diesen Partien gibt es eine Antwort auf die Frage, ob die Mission Klassenerhalt schwer (wie immer) oder fast unmöglich (wie noch nie) wird. Die Zeit der Wir-müssen-uns-nur-selbst-belohnen-Aussagen ist nach der Hinrunde mit zehn Niederlagen, nur 15 Toren und Rang 17 jedenfalls abgelaufen.
HSV kurios: Die Situation ist besser und schlechter als 2017
Das Kuriose: Die Situation ist zugleich besser und schlechter als vor einem Jahr. Damals hatte der HSV zwei Punkte weniger, stand aber einen Platz höher. Nun hat der HSV ein stabileres Mannschaftsgefüge, spielt besseren Fußball und kann – bis auf die Bayern – theoretisch gegen jeden in der Bundesliga gewinnen. Das macht Mut. Einerseits.
Andererseits konnte der HSV im vergangenen Winter mit Papadopoulos, Mavraj und Walace gleich drei Spieler verpflichten, um nach der schwächsten Hinrunde aller Zeiten das Husarenstück Klassenerhalt noch zu schaffen. Ein erneuter Kraftakt auf dem Transfermarkt in diesem Winter ist dagegen ausgeschlossen. Deswegen scheint die HSV-Realität simpel: Entweder die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol ist tatsächlich besser, als es die böse Tabelle einem weismachen will – und untermauert das nun auch mit Punkten. Oder der HSV macht da weiter, wo er aufgehört hat – und steigt ab.