Der Stadtteil braucht ein Angebot von Klasse fünf an.

Die ersten Planungen für den neuen Stadtteil HafenCity reichen noch in das vergangene Jahrhundert zurück. Inzwischen ist südlich der Altstadt und der Speicherstadt nicht nur Hamburgs neues Wahrzeichen – die Elbphilharmonie – eröffnet worden, es leben dort mittlerweile auch mehr als 3500 Menschen. Keinen Planer darf überraschen, dass darunter etliche Familien mit schulpflichtigen Kindern sind. Dass es ein reguläres Angebot einer weiterführenden Schule in der HafenCity erst vom Schuljahr 2022/23 an geben soll, spricht weder für die Weitsicht der Städtebauer noch des Senats.

Wer gerade junge Familien in neue Quartiere locken will, muss eine optimale Infrastruktur bieten – von Anfang an. Ein attraktives Schul- und Kitaangebot zählt dabei eigentlich zu den unerlässlichen Standortfaktoren. Bislang gibt es aber mit der Katharinenschule in der HafenCity lediglich eine Grundschule. Ältere Schüler müssen nach St. Georg oder in die Neustadt ausweichen, um eine weiterführende Schule zu besuchen. Das bedeutet einen Schulweg mit der Überquerung mehrerer Verkehrsachsen – zumindest für Fünft- und Sechstklässler kann das eine erhebliche Hürde darstellen.

Immerhin: Die Schulbehörde plant eine Übergangslösung von 2020 an in der dann voraussichtlich fertiggestellten zweiten Grundschule Am Baakenhafen. Je eher es ein verlässliches Angebot einer weiterführenden Schule gibt, desto eher werden sich Familien für den Umzug in die HafenCity entscheiden.

Dass am Lohsepark ein Schulcampus geplant ist, der Gymnasium und Stadtteilschule unter einem Dach vereint, ist zu begrüßen. Gerade wegen des etwas isolierten Standorts ist es ausgesprochen sinnvoll, dass beide Schulformen mit ihren eigenen Schwerpunkten im Stadtteil angeboten werden.