Es ist an der Zeit, dass die öffentliche Verwaltung sich als Dienstleister versteht
Viele kennen diese Situation: Man wendet sich mit einem Anliegen an die öffentliche Verwaltung und fühlt sich nicht ernst genommen. Es gibt keinen wirklichen Ansprechpartner, Telefonate führen ins Leere. Wenn dann mal ein Mitarbeiter an den Apparat geht, ist dieser meist nicht zuständig – oder der, der eigentlich zuständig wäre, ist leider krank.
Da ist es ein hehres Ziel des Bezirksamtsleiters Mitte, Falko Droßmann (SPD), jetzt einen Erneuerungsprozess in der öffentlichen Verwaltung einzuleiten. Die Bürger, so Droßmann, sollen sich ernst genommen fühlen – und die Behörde soll sich ihrer Sorgen und Nöte auch wirklich annehmen. Dass den Mitarbeitern der Verwaltung konkrete Ziele gesetzt werden, in welchem Zeitraum die Anliegen der Bürger erledigt werden müssen, wäre eine wirklich spürbare Veränderung.
Es ist typisch für Falko Droßmann, dass er bei diesem Thema wieder Vorreiter ist und damit (hoffentlich) ein Vorbild für die anderen sechs Bezirksämter in Hamburg. Seit seinem Amtsantritt vor fast zwei Jahren hat Droßmann bewiesen, dass er ein Mann der Tat ist und auch „heiße Eisen“ im Sinne der Bürger anfasst.
In diesem Fall ist die größte Herausforderung für den Amtschef, seine 1500 Mitarbeiter zu motivieren und aus ihnen wirkliche Dienstleister zu machen. Damit das jetzt nicht falsch verstanden wird: Viele Beamte und Angestellte in den Hamburger Behörden besitzen sicherlich das viel beschworene „Dienstleistungs-Gen“ und sind bemüht, dem Bürger zu helfen. Aber es gibt leider auch immer noch diejenigen, die den Bürger als lästigen Bittsteller sehen. Damit muss Schluss sein.
Den ersten Schritt hat Falko Droßmann getan. Jetzt müssen Taten folgen.