Tata-tata! Tusch! Karneval! Alle jeck. Ach wie herrlich ließe sich scherzen über den 1. Fußball Club Köln – kein Trainer, kein Sportchef, kein Sieg – und seinen Präsidenten, der tatsächlich Spinner heißt. Tata-tata! Tusch!
Machen wir aber nicht. Weil erstens wir in Hamburg keinen Karneval feiern, weil uns zweitens jedwede Schadenfreude über die sportliche Krise eines Traditionsvereins wahrlich nicht zusteht, und weil wir drittens Trainerentlassungen grundsätzlich nicht lustig finden. Und eine wie in Köln schon mal gar nicht.
Sie kam viel zu spät, um noch die Klasse zu retten. Alles wirkt chaotisch und planlos. Der Abstieg ist nur noch theoretisch zu vermeiden. 20 Spieltage stehen noch aus, in denen der FC mindestens 33 Punkte holen muss, um eine Chance auf die Relegation zu haben. Das ist ein Schnitt von 1,65 Punkten pro Spiel. Oder elf Siege. Wie soll das gehen?
Nein, wenn man nicht bedingungslos an dem verdienten Stöger festhalten will – wie Freiburg an Streich – dann haben sie den richtigen Moment verpasst. Vielleicht auch, weil sie noch keinen neuen Sportchef haben, der Spinner und seine Mitstreiter im Vorstand. Und jetzt suchen sie dort, wo Erfolg ist. Zum Beispiel in Kiel. Das ist so fantasielos wie respektlos gegenüber Holstein und entspricht doch der gängigen Praxis im Profifußball. Nein, alles nicht zum Lachen.
Aber, es wird sich schon was finden. „Et hätt noch emmer joot jejange“, sagt der Kölner. Wo Dreigestirne mit Kamelle werfen, da kommt auch der Fußballclub wieder in die Bütt. „Drusse steht ’ne Erfolgstrainer“ – da kommt sicher einer. Konfetti! Und wir Hamburger haben keinen Grund, uns lustig zu machen.