Am Montag fühlte Christoph Schubert sich bestätigt. „Ich habe immer gesagt, dass das zweite Jahr deutlich härter wird als das erste“, sagte der Kapitän der Crocodiles. Nach Platz fünf in der vergangenen Saison, der ersten als Hamburgs Platzhirsch im Eishockey nach dem Rückzug der Freezers, sei damit zu rechnen gewesen, dass die Gegner Duelle mit dem einstigen Oberliga-Kellerkind aus Hamburg ernster nehmen und die Erwartungen aus dem Umfeld steigen würden.
Die Crocodiles sind also in der Realität angekommen. Aber was wie eine Binsenweisheit klingt, ist tatsächlich ein gewichtiger Grund für die durchwachsenen Leistungen in dieser Saison. Die Mannschaft scheint die gesteigerten Anforderungen in einer Spielklasse, die nicht mehr den Status einer Hobbyliga hat, unterschätzt zu haben. Den Eindruck, dass manch einer schon dachte, das mittelfristig geplante Ziel Aufstieg in die DEL 2 im Vorbeischlittern zu erreichen, konnte das Team bislang nicht zerstreuen. Wie wären sonst Leistungsschwankungen innerhalb von Spielen gegen Gegner auf Augenhöhe erklärbar wie am Freitag, als gegen Herne das erste Drittel 0:3 verloren ging und das dritte 2:0 gewonnen wurde?
Dass sie sich auf dünnem Eis bewegen, müssen Trainer Herbert Hohenberger und Kapitän Christoph Schubert den Spielern nun dringend klarmachen. Die in der ersten Saison gewonnenen Sympathien sind in einem hart umkämpften Sportmarkt wie Hamburg schnell verspielt, wenn die Handballer des HSV oder die Basketballer der Towers den Erfolg vorweisen, den die Crocodiles sich auch vorgenommen haben. Ein erstes Zeichen ist, dass sich die Zuschauerzahl bei rund 1500 einpendelt – und damit 200 weniger als kalkuliert. Dagegen helfen Siege, und die müssen die Crocodiles jetzt liefern.