Wahre Passion kennt keine Dispozinsen und keine finanzielle Verzagtheit. Wahre Fan-Liebe kennt keine Scheu.
Und deswegen geht das raus an euch Bruce-Springsteen-Jünger, an euch Boss-Begeisterte und Rock-Rebellen, an euch alle, die ihr eh schon jedes Springsteen-Box-Set in den vergangenen Jahren äußerst brav gekauft habt und auf jeder Tour mindestens vier Konzerte in drei Ländern besucht: Steigt auch diesmal in den Flieger. Fahrt zum Broadway. Rennt zum Walter Kerr Theatre. Genau – dahin, wo der heilige Bruce, der wie ihr zum Rennen geboren ist, seit einiger Zeit und bis ins nächste Jahre hinein jeden Abend sich sehr intim durch sein Werk klampft. Genau – dahin, wo ihr eh hinwolltet, online nach Karten suchtet, aber total vergebens halt. Sofort ausverkauft. 1000 passen da rein, knapp 80 Konzerte. Bis zu 850 Dollar für eine Karte. Egal.
Soll man da jetzt wirklich die Flinte ins Korn werfen?
Dazu kann man wirklich nicht guten, wahnsinnigen, bekloppten Gewissens raten. Heiße Fan-Herzen fahren einfach hin und hoffen darauf, dass die magische, verheißungsvolle, goldene Regel, wonach es immer noch irgendwie Restkarten gibt, auch hier greifen wird.
Restkarten, Restkarten – das Codewort der Ultrafans. Oder, wie wir Fremdwort-Poseure es nennen: die Epiphanie des Konzertgängers.