Tickets für die Auswärtsspiele des Hamburger Vorortvereins kann man jetzt auch beim Discounter buchen.

Es gibt Jobs, die kaum jemand machen will. Kommunikationschef im Weißen Haus. Ethikbeauftragter der deutschen Autoindustrie. Oder Finanzchef beim Hamburger SV. Da muss man schon sehr kreativ sein, um die Saison auch wirtschaftlich nicht zu vergurken. Und man darf beim Namen Kühne nicht nur an das gleichnamige Schlemmertöpfchen mit der eingelegten Gurkentruppe im Glas denken – oder gar an jemanden, der stets seinen Senf dazugibt.

Also, nicht nur, aber auch. Denn neuerdings kann man Auswärtsspiele des Hamburger Vorortvereins zwischen Gurkengläsern und Senftöpfchen im Supermarkt finden und buchen – nicht irgendwo, sondern beim Aldi. Schon dessen Eigenwerbung „Qualität oben, Preis unten“ ist wie gemacht für den HSV.

Aldi verkauft neuerdings „Komplettpakete“ mit Hotel und Stadionticket. Der Preis: ab 79 Euro. Das ist günstiger als manche Einzelkarte für die Erste Liga. Und warum nicht mal zum Auswärtsspiel nach Dortmund gurken und bei der Gelegenheit im schönen Ringhotel Katharinen Hof in Unna übernachten? Das Haus mit der eigenwilligen Schreibweise hat immerhin vier Sterne, drei mehr als der HSV auf seinem Trikot. Da kann man das Spiel glatt vergessen – und sich einen schönen Tag im Hotel gönnen.

Was viele Fans überraschen wird: Die Bundesliga arbeitet enger mit dem Discounter zusammen als bekannt. Dem Vernehmen nach halten Einkäufer für holländische Gurken nun Ausschau nach Nachwuchsspielern – hoffentlich ohne Tomaten auf den Augen. Jetzt wissen wir auch, warum die jüngste HSV-Verpflichtung, Rick van Drongelen, aus Südholland kommt. Als Ablöse sind 99 Cent bis 222 Millionen Euro im Gespräch. Wer das bezahlen soll? Die Antwort finden Sie auf Ihrem Gurken- oder Senfglas.