Schon Roger Whittaker postulierte „Abschied ist ein scharfes Schwert“. Diese ewige Weisheit gilt nicht nur im Schlager. Die Scorpions verkündeten schon kurz nach dem Rücktritt den Rücktritt vom Rücktritt. Ähnliches gilt für die Rolling Stones, Status Quo und Black Sabbath. Ozzy Osbourne und seine Mannen gaben gerade ihr angeblich allerletztes Konzert. So wie 2015.

Nun reiht sich auch Deep Purple in die Abschiedsrunde ein. Die Briten sind exzellent aufgestellt, um die im Mai beginnende „Long Goodbye Tour“ bis ungefähr 2030 auszudehnen: Schließlich gab es so viele Band-Besetzungen, dass diese der Übersichtlichkeit halber nummeriert wurden – was das Ganze nicht besser macht. Aktuell firmiert Deep Purple als „Mark VIII“, davon sollte man sich aber nicht ablenken lassen. Je nach Zählweise kommt man auf bis zu zehn Varianten. Im Zweifelsfall werden Ian Paice und Co. einfach erneut am Personal-Glücksrad drehen, und siehe da: Deep Purple ist tot, es lebe Deep Purple.

Dass die Band ihr nächstes Album „inFinite“, also „unEndlich“ genannt hat, spricht auch dafür, dass dieser Abschied nur „Smoke On The Water“ ist. Wer ganz sichergehen will, kauft trotzdem eine Karte für das Konzert am 30. Mai in Hamburg. Dann kann er später stolz behaupten: „Ich war dabei, als sich Deep Purple beinahe aufgelöst hätten!“