Langweilig war Horst Hrubesch seit dem Gewinn der olympischen Silbermedaille mit den deutschen Fußballern sicherlich nicht. So hatte er einmal Zeit, um Dorsche zu angeln, seine Leidenschaft, über die er sogar ein Buch verfasst hat. Oder um sich um sein Anwesen in Boostedt bei Neumünster zu kümmern. Dorthin ist Hrubesch 2015 mit seiner Frau Angelika und den beiden Hunden gezogen, um näher bei den zwei Kindern und vier Enkeln zu sein.

Die Pferdezucht hat er dafür aufgegeben. Ein Leben ohne Fußball aber ist für das HSV-Sturmidol auch im Rentenalter von 65 nicht vorstellbar. Jetzt ist er also Sportdirektor des DFB – vorläufig, wie es heißt. Es wäre nicht das erste Mal, wenn sich der Notnagel Hrubesch als Idealbesetzung erwiese. Als Nachwuchstrainer hat der gelernte Dachdecker die Weltmeister-Generation 2014 geformt.

Der Beiname Kopfballungeheuer aber wurde ihm zu Unrecht verpasst. Wer Hrubesch kennenlernen darf, merkt schnell: Der Mann ist das Gegenteil von Ungeheuer. Ungeheuer nett.