Bei Geld hört die Freundschaft auf – das gilt offenbar auch für Hamburg und Stuttgart.
Bei Geld hört die Freundschaft auf, heißt es. Das kann man bei Stuttgart und Hamburg ganz deutlich beobachten. 30 Jahre lang hatte die Hansestadt den Schwaben den Rathausmarkt für das Stuttgarter Weindorf zum Schnäppchenpreis überlassen, bis der Bezirk Mitte im letzten Jahr darauf pochte, die übliche Platzmiete zu erheben. Von Erpressung sprach der Veranstalter Pro Stuttgart e. V., die traditionelle Veranstaltung fiel 2016 aus.
Nun hat der Vereinsvorsitzende den Hamburgern mit deutlichen Worten mitgeteilt, dass man sich weder für dieses Jahr noch in Zukunft für das Weindorf bewerben werde, weil „keinerlei wirtschaftlicher Spielraum“ bestehe. Auch die Reben am Stintfang wollen die Stuttgarter nicht mehr hegen und keinen Wein mehr daraus keltern.
Das ist schade, aber dann eben nicht! Der Bezirk Mitte ist schließlich nur einer Forderung des Rechnungshofs nachgekommen, der die Sonderregelung für das Stuttgarter Weindorf schon vor Jahren angemahnt hatte. Schließlich handelt es sich – bei aller Gemütlichkeit – um eine kommerzielle Veranstaltung. Wer je an einem der Tische mit den karierten Decken gesessen hat, weiß, wie viele Schoppen da ausgeschenkt und wie viele Spätzlepfannen da serviert wurden – sprich, dass sehr viel Geld über den Tresen ging. So ehrlich sollten Freunde miteinander sein.