Jens Meier verliert nach Konflikt mit Hafenwirtschaft Rückhalt in der SPD-Fraktion

Lange Zeit war Jens Meier so etwas wie der Sonnyboy der Hafenwirtschaft. Mit seiner offenen, positiven Art und guten Ideen hat der Geschäftsführer der Hamburger Port Authority (HPA) frischen Wind in den Hafen gebracht und verkrustete Strukturen aufgebrochen. Dass der Chef der Hafenverwaltung bei manchen konservativen Hafenvertretern damit aneckte, konnte ihm nichts anhaben, solange die Politik felsenfest hinter ihm stand. Angefangen bei Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), der Hamburg gern als Modellstadt für die posi­tiven Aspekte der Digitalisierung anpreisen möchte und deshalb Meiers Wirken in diese Richtung sehr schätzt.

Inzwischen aber, so scheint es, hat der HPA-Chef an Wertschätzung im politischen Raum verloren. Umschlagverluste, verlorene Marktanteile, Schlickprobleme und die fehlende Elbvertiefung sind alles Symptome dafür, dass es dem Hafen derzeit nicht gut geht. Und es sind ernst zu nehmende Probleme, die Meier nicht einfach weglächeln kann.

Es war die SPD-Fraktion, die kurz vor Weihnachten eingriff, als es so aussah, dass Meier auch noch das Amt des Aufsichtsratschefs beim HSV anstrebte. „Entweder HSV oder HPA“, hieß es damals aus der Fraktion. Meier entschied sich für den Hafen.

Der SPD ging es aber nicht nur um die Ämterdoppelung. Bei ihr ist mittlerweile angekommen, dass die HPA-Geschäftsführung bei vielen Hafenfirmen nicht mehr wohlgelitten ist. Zwischen den Jahren wurde dann bekannt, dass Meiers Kompagnon, der zweite HPA-
Geschäftsführer Wolfgang Hurtienne, vorzeitig gehen muss.

Das alles zeigt: Der Hamburger Hafen steht künftig unter politischer Beobachtung. Meier kann sich keine weiteren Konflikte leisten.