Der Trainer des Zweitligaletzten steht trotz des Treuebekenntnisses der Vereinsführung in den ersten Spielen unter Druck.

Noch immer ist das Jahr 2016 nicht ganz zu Ende, insofern traut man sich angesichts des nächsten Trainerabgangs beim 1. FC Kaiserslautern (siehe Bericht auf dieser Seite) kaum, eine abschließende Bilanz zu ziehen. Aber bereits jetzt geht dieses Halbjahr als Rekord-Trainerwechsel-Halbserie in die Geschichte ein. Sieben Trainerentlassungen bei sieben Bundesliga-Clubs nach 16 Spieltagen gab es seit Gründung der deutschen Eliteliga 1963 noch nie. Dass alle diese Vereine zwischen Platz zwölf und 18 zu finden sind, beweist, dass die jeweilige Krise noch längst nicht ausgestanden ist.

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Der Autor ist Sportchef beim Abendblatt © HA | Andreas Laible

Ähnlich verhält es sich in der Zweiten Liga, wo nach dem VfB Stuttgart auch in Bielefeld, Fürth, bei 1860 München, in Karlsruhe und nun Kaiserslautern ein munteres Stühlerücken einsetzte. Auch beim FC St. Pauli haben die Verantwortlichen – das gaben sie freimütig zu – über Ewald Lienen diskutiert, alles andere wäre auch fahrlässig gewesen.

Aus dem jetzt formulierten Treuebekenntnis automatisch abzuleiten, die Braun-Weißen wollten eben immer das Besondere machen, und man würde notfalls mit dem 63-Jährigen in die Dritte Liga gehen, wäre allerdings falsch. Liefert Lienen in den ersten Rückrundenspielen keine Ergebnisse, könnte er der Nächste auf der langen Liste der Trainerwechsel in dieser Saison sein.