Gut 39 Berufsjahre härten ab. Wenn Rembert Vaerst zum Ende dieses Jahres seinen Job als Geschäftsführer des städtischen Unternehmens „Fördern & Wohnen“ aufgibt, macht er das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Er sei seiner Frau gegenüber im Wort, dass er mit Erreichen der Altersgrenze aufhöre, sagt der 65-Jährige und fügt hinzu: Er freue sich darauf, mehr Zeit für die Seinen zu haben.
Allerdings habe er sich in den vergangenen Monaten schon gefragt, ob es richtig sei, gerade jetzt den Betrieb zu verlassen, der sich in Hamburg federführend um die Unterbringung von Flüchtlingen kümmert. Zumal er „wie ein unerschütterlicher Kapitän Ruhe und Zuversicht ausstrahlt“, wie es Mitarbeiter erzählen: stets ruhig und freundlich.
Vaerst gibt sich bescheiden. Er habe viele Krisensituationen erlebt. „Es gab Tage, an denen man morgens nicht wusste, wie abends die Lösung aussehen sollte.“ Dann habe er den Zusammenhalt erlebt. „Dann glaubt man, dass es irgendwie gehen wird.“