Die Zahlen des vergangenen Wochenendes gaben zu Frohsinn Anlass bei allen, für die Sport in Hamburg mehr ist als Fußball. 1642 Zuschauer sahen in Farmsen das Eishockey-Oberligaspiel zwischen den Crocodiles und den Icefighters Leipzig, 3212 Fans gar waren es in der Sporthalle Hamburg beim Drittligaduell der HSV-Handballer gegen den VfL Fredenbeck. Dass die Sportbegeisterten auch noch Siege feiern durften – ein klares 8:2 auf dem Eis und ein umso spannenderes 27:26 auf dem Parkett –, rundete einen gelungenen Sonntag ab.
Die Lust auf bunten Sport scheint nach den schweren Rückschlägen der vergangenen Monate, angefangen mit dem negativen Olympiareferendum vor elf Monaten, weiter vorhanden, auch wenn die neuen Helden aktuell drittklassig sind. Das Stammpublikum, das sich die früheren Arena-Sportarten Handball und Eishockey erkämpft haben, bleibt anscheinend treu und freut sich, überhaupt weiter versorgt zu werden.
Bei aller Freude über die verheißungsvollen Saisonstarts darf jedoch nicht in den Hintergrund geraten, dass langfristig nur das Zusammenspiel aus sportlichem Erfolg, Kontinuität und bodenständigem Auftreten Zuschauerinteresse auf hohem Niveau garantiert. Die Zweitliga-Basketballer der Towers konnten zum zweiten Saisonheimspiel gegen das Topteam vom Mitteldeutschen BC nur 2500 Fans begrüßen – zugegeben als Konkurrenzprogramm zum Fußballländerspiel im Volkspark. Sie drohen im dritten Jahr ihres Bestehens zu spüren, wie schwer es ist, das Publikum bei der Stange zu halten, wenn der Reiz des Neuen nach- und der nächste sportliche Schritt auf sich warten lässt. Crocodiles und der HSV sollten genau hinschauen.